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DOI: 10.1055/s-0037-1619199
Extraktion von Ausgussthromben aus dem Tracheobronchialsystem mit der Kryosonde – Eine retrospektive Analyse von 15 Fällen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. Februar 2018 (online)
Einleitung:
Schwere pulmonale Hämorrhagien mit Ausbildung von Ausgussthromben sind seltene aber akut lebensbedrohliche Notfallsituationen in der Intensivmedizin. Insbesondere die ECMO-Anlage stellt eine Herausforderung hierbei dar. Flexibel bronchoskopisch lassen sich schwere Blutungsereignisse nur selten beherrschen. Die starre Bronchoskopie mit Ausräumung galt bislang als bevorzugte Therapieoption. Einzelfallberichte empfehlen den Einsatz der Kryosonde (i.R. der flexiblen Bronchoskopie) als schnell verfügbare Alternative. Größere Fallserien liegen bisher noch nicht vor.
Material und Mathoden:
Nach systematischer Datenbankabfrage im Zeitraum von 2010 bis 2017 konnten 15 Fälle ermittelt werden, bei denen eine Kryoextraktion von Ausgussthromben durchgeführt wurde (medianes Alter 60 Jahre, 33% weiblich). Komplikationen, Verläufe und Überlebensdaten sowie die Primärdiagnosen wurden retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse:
Bei allen Patienten erfolgte primär ein frustraner Versuch einer bronchoskopischen Absaugung und nachfolgend erst die Extraktion von Koageln unter Einsatz der Kryosonde. Bei 11 von 15 Patienten kam es bei schwerer Grunderkrankung (n = 7 kardiale Patienten, n = 3 ARDS-Patienten) im Kontext einer ECMO-Therapie zur interventionsbedürftigen Hämorrhagie. In 7 Fällen war die einmalige Extraktion ausreichend, in 8 Fällen war mindestens eine erneute Kryoextraktion notwendig. Abschließend ließ sich in allen Fällen eine stabile Beatmungssituation mit freiem zentralem Tracheobronchialsystem erreichen.
Diskussion:
Unsere Auswertung beschreibt den Einfluss der Kryosondenanwendung auf den klinischen Verlauf. Im Vergleich mit der starren Bronchoskopie ist der logistische und zeitliche Aufwand deutlich geringer. Aufgrund der vorliegenden Daten kann der Einsatz der Kryosonde als wenig invasives und effektives Verfahren für diese Indikation empfohlen werden.
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