Einleitung:
Mit Einführung der Immuntherapie besteht eine neue Behandlungsoption in der 2nd-line-Therapie des NSCLC, welche in Studien zu einer relevanten Überlebensverlängerung geführt hat. Diese Arbeit untersucht die Bedeutung und Wirksamkeit der Immuntherapie im klinischen Alltag eines Lungenkrebszentrums.
Material und Methoden:
In einer retrospektiven Analyse haben wir die 2nd-line-Therapie des NSCLC und den Einfluss einer Immuntherapie auf das Überleben ab Beginn der 2nd-line-Therapie untersucht. Die Therapieauswahl und Patientenselektion in der 2nd-line-Therapie wurde vom PD-L1-Status, Histologie, ECOG, Progressionszeit ab 1st-line, Komorbiditäten und Patientenwunsch abhängig gemacht und regelhaft in einer interdisziplinären Konferenz diskutiert.
Ergebnisse:
Von Januar 2010 bis Juni 2016 erhielten 552 Patienten mit einem NSCLC im Stadium IIIB/IV (UICC 7th ED) eine palliative Systemtherapie, davon erhielten 243 eine 2nd-line-Therapie. Bis 2015 erhielt die Mehrzahl der Patienten eine Monochemotherapie (Mono-CTX), ab 2016 dominierte die Immuntherapie. Die Angiogeneseinhibition hat nur einen geringen Stellenwert.
Das mediane/1-Jahres-Überleben ab Beginn der 2nd-line Therapie liegt bei Pat. ohne Immuntherapie bei 6,7 Monate/30%, mit Immuntherapie bei 14,2 Monaten/63%. (p < 0,01).
Diskussion:
Die Ergebnisse dieser retrospektiven Analyse bestätigen die bekannten Studiendaten, die bei einer 2nd-line Therapie eine mediane Überlebenszeit mit einer Mono-CTX bzw. Erlotinib von 6 – 7 Monaten und unter Immuntherapie von 9 – 17 Monaten zeigen (Brahmer 2014, Borghaei 2015, Herbst 2015, Fehrenbacher 2016).
Abb. 1:
Wandel in der 2nd-lineTx des NSCLC
Abb. 2:
Überleben ab 2nd-line-Tx mit/ohne Immuntherapie
Schussfolgerung:
Die Immuntherapie stellt einen wesentlichen Fortschritt in der Behandlung des fortgeschrittenen NSCLC dar. Es erweitert das therapeutische Spektrum und ist im klinischen Alltag mit einer relevanten Überlebensverlängerung assoziiert. Weitere differenzierte Analysen werden in der Präsentation dargestellt.
