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DOI: 10.1055/s-0037-1619258
DNA-Methylierungsmarker PTGER4 und SHOX2 erleichtern die Diagnose von Lungenkrebs bei Patienten mit auffälligem CT-Thorax Befund
Publication History
Publication Date:
21 February 2018 (online)
Hintergrund:
Das Lungenkarzinom ist die weltweit häufigste Krebstodesursache. In einer großen Lungenkrebs-Screening Studie wurden 26723 Hochrisiko-Patienten mittels Niedrigdosis-CT-Thorax untersucht. 24,2% der Befunde waren malignitätsverdächtig, davon 96,4% falsch positiv. Neue Biomarker könnten unnötige Interventionen verhindern. Ziel der Studie ist, die klinische Anwendbarkeit der DNA-Methylierungmarker PTGER4 und SHOX2 in „liquid biopsies“bei einem auffälligen CT-Befund zu prüfen.
Methoden:
Es wurden 73 Patienten mit Lungenkarzinom-verdächtigem (Stadium I–IIIA nach UICC) CT-Befund eingeschlossen. Bei 50 Patienten wurde ein Lungenkarzinom gesichert, bei 23 wurden benigne Diagnosen gestellt. Aus 3,5 ml Plasma wurde nach Extraktion zirkulierender, zellfreier DNA eine Bisulfit Konversion mit einem kommerziell verfügbaren Kit durchgeführt. Mittels rtPCR wurden Methylierungen von SHOX2 und PTGER4 detektiert (Referenzmarker: ACTB). PTGER4 wurde als positiv definiert, wenn mindestens zwei von drei Messungen vor dem 45. rtPCR-Zyklus (Ct) detektiert wurden. SHOX2 wurde bei einem Ct < 32 als positiv definiert.
Ergebnisse:
Die PCR Ergebnisse waren bei 19 von 23 Patienten mit benigner Diagnose (Kontrolle) und bei 43 von 50 Lungenkarzinom-Proben (LC) (39 NSCLC, 2SCLC, 2 Karzinoide) valide. PTGER4 war in allen Kontrollen negativ und in 19 von 43 LCs positiv. Die diagnostische Spezifität für PTGER4 betrug 100%, die Sensitivität 44,2%. SHOX2 war in den Kontrollen negativ und in 3 von 43 LCs positiv. Die Spezifität für SHOX2 liegt bei 100%, die Sensitivität bei 7%. Werden beide Marker kombiniert können 20 von 43 LCs detektiert werden. Die Spezifität beträgt 100%, die Sensitivität 46,5%.
Schlussfolgerung:
PTGER4 und SHOX 2 haben eine hohe Spezifität bei Patienten mit malignitätsverdächtigem CT-Thorax Befund. Die Anwendung dieser Biomarker könnte die Identifikation von Hochrisikopatienten erleichtern, um diese einer histopathologischen Sicherung oder stereotaktischen Bestrahlung zuzuführen. Da ein negatives Testergebnis ein Malignom nicht ausschließt, sollte in diesen Fällen das Procedere anhand der klinischen Befunde entschieden werden.
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