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DOI: 10.1055/s-0037-1622319
Die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie aus Sicht ihrer Mitglieder
The German Society of Phlebology (DGP), as seen by its membersPublication History
received:
20 September 2010
accepted:
21 September 2010
Publication Date:
05 January 2018 (online)

Zusammenfassung
Hintergrund: Die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie muss sich konstruktiv mit den Änderungen im Deutschen Wissenschaftssystem und im Deutschen Gesundheitssystem auseinandersetzen. Die konkreten Ziele und Planungen einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft müssen unter Berücksichtigung der geänderten Rahmenbedingungen immer wiederüberdacht werden. Fragestellung: Untersucht wurde, wie die Mitglieder die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie sehen und welche Erwartungen sie an ihre wissenschaftliche medizinische Fachgesellschaft haben. Material und Methode: Zur Auswertung kamen 240 von 940 versandten, schriftlich auszufüllenden Fragebögen von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Mit 4 Komplexen wurde abgefragt, 1) warum die Mitgliedschaft in der DGP besteht, 2) wie die DGP als Fachgesellschaft wahrgenommen wird, 3) welche der verschiedenen Leistungen, die die DGP anbietet, genutzt werden, 4) in welchen Bereichen sich die DGP stärker als bisher engagieren soll. Ergebnisse: An der DGP wird geschätzt, dass sie die Möglichkeit der fachlichen Weiterbildung und des Austausches mit Kollegen und Kolleginnen anderer Einrichtungen bietet. Sie wird als eine Fachgesellschaft wahrgenommen, die sich für hohe fachliche und medizinische Standards engagiert und gut organisiert ist. Sie wird explizit nicht als Gesellschaft gesehen, die sich für die Interessen der Mitarbeiter/innen in den Krankenhäusern einsetzt. Von den angebotenen Leistungen der DGP nutzen die Fragebogenbeantworter vor allem die Zeitschrift Phlebologie und die Leitlinien der DGP. Erwartet wird von den Mitgliedern eine intensivere berufspolitische Aktivität zur besseren Anerkennung phlebologischer Leistungen und der Phlebologie als Fach sowie die Intensivierung, vermehrte Praxisnähe und bessere Strukturierung der Fortbildung. Ferner wird auf die Bedeutung der stationären Phlebologie in den Kliniken, insbesondere auch den Universitäten, hingewiesen, wo besondere Aufgaben in Forschung und Wissenschaft, in der Vertretung der wissenschaftlichen Phlebologie gegenüber anderen Fachbereichen und in der Nachwuchsförderung gesehen werden. Schlussfolgerung: Die Erwartungen der Mitglieder an die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie sind entsprechend den unterschiedlichen Fachdisziplinen und Tätigkeitsbereichen (Praxis/Klinik) sehr heterogen. Durch die gute Beteiligung an der Befragung war es möglich, Schwerpunkte der Arbeit für die nächste Zeit zu definieren.
Summary
Background: The German Society of Phlebology (Deutsche Gesellschaft für Phlebologie, DGP) has to deal constructively with changes in the German scientific and healthcare systems. The specific goals and planning of a scientific professional body have to be reviewed continuously in the light of changing circumstances. Objectives: To investigate how its members view the German Society of Phlebology and what expectations they have of their medical and scientific professional association. Materials, methods: 940 questionnaires were sent out to DGP members: 240 of these were completed and returned for evaluation. Four groups of questions asked about 1) reasons for membership of the DGP; 2) how the DGP is perceived as a professional association; 3) which of the various services offered by the DGP are actually used; 4) areas in which the DGP should now have a more active role. Results: It was appreciated that the DGP offers opportunities for further specialist training and the exchange of experience and information with doctors from other medical facilities. It is perceived as a well-organised professional body committed to very high professional and medical standards. It is explicitly not regarded as an association that promotes the interests of its members in hospitals. Of the services that the DGP offers, responders made particular use of the journal Phlebologie and the DGP guidelines. Members expect more intensive professional political activity to increase awareness of phlebology in its own right and recognition of its services, as well as more intensive, more closely practiceorientated and better-organised continuing medical education. In addition, the relevance of inpatient phlebology – especially in university hospitals – was emphasised; particular activities were seen in research and medical science, in the representation of scientific phlebology as distinct from other specialist divisions, and in encouraging young physicians in this field. Conclusions: Reflecting their very different disciplines and areas of activity (own practice/hospital), members’ expectations of the German Society of Phlebology are very heterogeneous. A good response to the survey has made it possible to define key areas to be addressed in the near future.
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Literatur
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