Rofo 2019; 191(S 01): S22
DOI: 10.1055/s-0037-1682063
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss einer Myokardfibrose auf die mittels Feature-Tracking CMR ermittelte LV-Funktion in kompetitiven männlichen Triathleten mit normwertiger LVEF

E Tahir
1   Universitätsklinikum Eppendorf-Hamburg, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
J Starekova
1   Universitätsklinikum Eppendorf-Hamburg, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
B Scherz
1   Universitätsklinikum Eppendorf-Hamburg, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
J Weinrich
1   Universitätsklinikum Eppendorf-Hamburg, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
M Avanesov
1   Universitätsklinikum Eppendorf-Hamburg, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
U Radunksi
2   Universitäres Herzzentrum Hamburg, Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, Hamburg
,
S Bohnen
2   Universitäres Herzzentrum Hamburg, Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, Hamburg
,
K Müllerleile
2   Universitäres Herzzentrum Hamburg, Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, Hamburg
,
E Cavus
2   Universitäres Herzzentrum Hamburg, Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, Hamburg
,
G Adam
1   Universitätsklinikum Eppendorf-Hamburg, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
G Lund
1   Universitätsklinikum Eppendorf-Hamburg, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Prävalenz einer durch Kardio-MRT detektierten Myokardfibrose bei asymptomatischen Athleten ist 0 – 50%. Der Einfluss einer Myokardfibrose auf die LV-Funktion ist unzureichend untersucht.

    Material und Methoden:

    78 asymptomatische männliche Triathleten (43 ± 11 Jahre) mit einem wöchentlichen Trainingspensum von > 10 Stunden und 28 Kontrollen wurden prospektiv mittels Kardio-MRT (CMR) untersucht. Ein kontrastmittel-gestütztes Late Gadolinium Enhancement (LGE) CMR mit 0.2 mmol/kg Dotarem i.v. zur Detektion einer myokardialen Fibrose wurde durchgeführt. EKG-getriggerte steady-state free precession (SSFP) Cine-Sequenzen wurden zur Bestimmung der myokardialen Masse, der Herzvolumina sowie der linksventrikulären (LV) Funktion verwendet. Radiales, longitudinales und zirkumferenzielles Strain wurden mittels Feature-Tracking cine CMR bestimmt.

    Ergebnisse:

    Fokales, nicht-ischämisches LGE wurde in 15 von 78 Triathleten (19%, LGE+) vorwiegend in den basalen inferolateralen Segmenten detektiert. CMR zeigte eine normale LVEF in beiden Gruppen mit 62 ± 6% in LGE+ und 62 ± 5% in LGE- Triathleten (P = 0.96). Radiales Strain war niedriger in LGE+ mit 40 ± 7% als in LGE- Triathleten (45 ± 7%, P < 0.05). Eine negative Korrelation wurde zwischen der segmentalen LGE-Größe und dem relativen, radialen Strain beobachtet (P < 0.01). Das reduzierte, segmentale Strain wurde entweder in LGE+ oder direkt daran angrenzenden Segmenten beobachtet. Die Strainanalyse zeigte regionale Differenzen in Kontrollen mit den höchsten Werten für radiales und longitudinales Strain in den inferolateralen Segmenten, welche in LGE+ Triathleten typischerweise durch Myokardfibrose betroffen waren.

    Schlussfolgerungen:

    Das reduzierte globale und segmentale Strain deutet auf einen negativen Effekt der Myokardfibrose auf die LV-Funktion in LGE+ Triathleten mit normaler LVEF hin. Die beobachteten, regionalen Strain-Differenzen zwischen der Kontrollgruppe und den Triathleten könnte das typische Vorkommen einer Fibrose in der infero-lateralen Myokardregion bei Triathleten erklären.


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