Rofo 2019; 191(S 01): S25
DOI: 10.1055/s-0037-1682072
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Retrospektive Evaluation Kollagen-Anker-basierter 8F Gefäßverschlusssysteme für transfemorale 9 – 14F Gefäßzugänge

F Frenzel
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
P Fries
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
R Shayesteh-Kheslat
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Homburg
,
A Bücker
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
A Maßmann
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Retrospektive Evaluation der Sicherheit und Effektivität des Verschlusses mittelgroßer transfemoraler perkutaner Zugangswege mit Kollagen-Anker-basierten Gefäßverschlusssystemen.

    Material und Methoden:

    Während 2011 – 2018 wurden bei 32 aufeinanderfolgenden Patienten (3 weiblich; mittleres Alter 67 ± 9; Spanne 46 – 86 Jahre) 48 perkutane aortoiliakale Stentprozeduren über die Arteria femoralis communis (AFC) mit 9 – 14F Schleusen durchgeführt. Der Verschluss der Zugangswege erfolgte jeweils mit einem Angio-Seal™-VIP 8F (Terumo Deutschland GmbH), gefolgt von 5 min manueller Kompression, 6h Bettruhe und 24h Druckverband. Risikofaktoren wurden anhand der Patientencharakteristika sowie Komplikationen anhand farbkodierter Duplex-Sonografie (FKDS) und CT-Angiografie (CTA) evaluiert. Die statistische Auswertung erfolgte mittels ROC-Kurve und binominaler logistischer Regression.

    Ergebnisse:

    Das Verschlusssystem wurde bei allen Patienten technisch erfolgreich angewendet. Im Anschluss bestätigten visuelle Inspektion und FKDS eine erfolgreiche Hämostase in 100%. Major-Komplikationen mit der Notwendigkeit offen-gefäßchirurgischer Interventionen wurden durch CTA in 6,3% (3/48 Prozeduren) binnen 1 – 4 Tagen nachgewiesen. In einer Untergruppe von 13 Patienten, die einen schrittweisen endovaskulären Aortenersatz mit Freilegung der AFC am Folgetag nach Angio-Seal™ erhielten, konnte gefäßchirurgisch die erfolgreiche Hämostase in allen Fällen bestätigt werden. Niedriger Body-Mass-Index (BMI), geringe Punktionstiefe sowie schwere Atherosklerose der AFC waren Prädiktoren für den Verschluss einer AFC und 2 Aneurysmata spuria von 3 cm Durchmesser. Ein-Jahres-Verlaufskontrollen mittels FKDS zeigten Offenheitsraten der AFC von 100%.

    Schlussfolgerungen:

    Unterdimensionierte Kollagen-Anker-basierte Gefäßverschlusssysteme bieten die Möglichkeit der perkutanen Hämostase mittelgroßer transfemoraler Zugangswege bis 14F ohne relevante Blutungen. Komplikationen sind assoziiert mit sehr niedrigem BMI und erheblich atherosklerotisch veränderten Zugangswegen.


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