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DOI: 10.1055/s-0037-1682102
Strahlenexposition durch die Computertomografie des Herzens und der großen Gefäße bei Neugeborenen und Säuglingen mit angeborenen Herzfehlern
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)
Zielsetzung:
Die Notwendigkeit einer CT des Herzens kann sich bei Neugeborenen und Säuglingen in der Therapieplanung und -kontrolle bei angeborenen Herzfehlern ergeben. In Anbetracht der besonderen Strahlensensibilität dieser Altersgruppen ist die Indikation streng zu stellen und ein Bewusstsein für die Höhe der erfolgten Strahlenexposition erforderlich. Eine Abschätzung der effektiven Dosis mithilfe von Konversionsfaktoren kann hier Anhaltspunkte, beispielsweise für Protokollvergleiche und -optimierungen liefern. Konversionsfaktoren speziell für die CT des Herzens bei Neugeborenen und Säuglingen existieren jedoch nicht.
Material und Methoden:
In der retrospektiven Studie wurden High-Pitch-CT-Untersuchungen von Neugeborenen (n = 32) und Säuglingen (n = 35) bei 80 kV, unter Verwendung von DualSource-CT-Scannern der 1. und 2. Generation, in Hinblick auf die Strahlenexposition ausgewertet. Die Dosisabschätzung erfolgte durch eine semiautomatische Monte Carlo Simulation unter Verwendung einer dedizierten Software (Radimetrics Enterprise Platform, Bayer Vital GmbH Deutschland, Leverkusen) und wurde einer Abschätzung mit etablierten Konversionsfaktoren für CT-Untersuchungen des Thorax bei 80 kV, jeweils nach IRCP 103, gegenübergestellt.
Ergebnisse:
Bei Neugeborenen betrug die simulierte Dosis im Median 0,88 mSv (Q25: 0,52 mSv; Q75: 1,56 mSv) und lag gegenüber der Berechnung über Konversionsfaktor (0,0823 mSv*mGy-1*cm-1) im Median um 0,17 mSv höher. Bei Säuglingen betrug die simulierte Dosis im Median 1,52 mSv (Q25: 0,81 mSv; Q75: 1,91 mSv) und lag gegenüber der Berechnung über Konversionsfaktor (0,0525 mSv*mGy-1*cm-1) im Median um 0,66 mSv höher.
Schlussfolgerungen:
Die Dosisabschätzung einer CT des Herzens bei Neugeboreren und Säuglingen mithilfe der verfügbaren Konversionsfaktoren kann zu einer systematischen Unterschätzung der Strahlenexposition führen, sodass eine individuelle Dosisbetrachtung mittels Monte Carlo Simulation zu erwägen ist.
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