Rofo 2019; 191(S 01): S42
DOI: 10.1055/s-0037-1682124
Vortrag (Wissenschaft)
Mammadiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktiver Strahlenschutz im Mammografie-Screening-Programm durch Dosismanagement und -reporting

S Schopphoven
1   Referenzzentrum Mammografie Südwest (RZSW), Physikalisch-Technische Qualitätssicherung (TQS), Marburg
,
A Smirnov
2   Referenzzentrum Mammografie Süd West (RZSW), Physikalisch-Technische Qualitätssicherung (TQS), Marburg
,
J Verbe
2   Referenzzentrum Mammografie Süd West (RZSW), Physikalisch-Technische Qualitätssicherung (TQS), Marburg
,
P Cavael
2   Referenzzentrum Mammografie Süd West (RZSW), Physikalisch-Technische Qualitätssicherung (TQS), Marburg
,
C Abou Jaoude
2   Referenzzentrum Mammografie Süd West (RZSW), Physikalisch-Technische Qualitätssicherung (TQS), Marburg
,
K Holland
2   Referenzzentrum Mammografie Süd West (RZSW), Physikalisch-Technische Qualitätssicherung (TQS), Marburg
,
K Bock
3   Referenzzentrum Mammografie Süd West (RZSW), Marburg
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Aufgabe von Screening-Untersuchungen ist es, symptomfreie Zielgruppenangehörige als wahrscheinlich oder unwahrscheinlich auf das Vorliegen einer relevanten Erkrankung zu testen. Werden wie im Mammografie-Screening-Programm (MSP) ionisierende Strahlen als Untersuchungsverfahren eingesetzt, bedarf es besonders hoher Qualitätsanforderungen und umfassender physikalisch-technischer Qualitätssicherung (TQS), um die in der überwiegenden Mehrzahl gesunden Frauen einer möglichst geringen Strahlenexposition auszusetzen.

    Material und Methoden:

    Pseudonymisierte klinische Expositionsdaten der im Zuständigkeitsbereich des Referenzzentrums Süd West seit 2011 durchgeführten Früherkennungsuntersuchungen werden mit einer dedizierten interaktiven Benutzeroberfläche auf Basis von QlikView® systematisch evaluiert. Die Auswertung der > 22 Mio. Datensätze ermöglicht inter- und intra-Systemvergleiche, die zur individuellen Systemoptimierung und Feststellung von Handhabungsdefiziten herangezogen werden. Die jeweiligen Betreiber werden regelmäßig durch automatisiert generierte Berichte über den regelbasiert festgestellten Optimierungsbedarf informiert.

    Ergebnisse:

    Mittels inter-Systemvergleich baugleicher Geräte konnte die durchschnittliche Strahlenexposition einzelner Geräte bei Wahrung einer diagnostisch ausreichenden Bildqualität signifikant gesenkt werden (z.B. -36% AGD von 2,2 mGy auf 1,4 mGy). Durch intra-Systemvergleich konnte u.a. eine durch Softwareupdate verursachte Erhöhung der Belichtungszeit festgestellt und optimiert werden (z.B. Anteil der Expositionen > 2 sek von 12,5% auf 0,2%). Im Vergleich der Jahre 2011 und 2017 konnte ein Anstieg der im Median angewendeten Kompressionskräfte von 109 N auf 122 N (+12%) und eine Absenkung der Standardabweichung von 36 N auf 25 N (-31%) nachgewiesen werden.

    Schlussfolgerungen:

    Dosismanagement und -reporting kann zusätzliches Optimierungspotential aufzeigen, liefert somit einen relevanten Beitrag zum aktiven Strahlenschutz und stellt einen integralen Bestandteil einer fortschrittlichen TQS dar.


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