Rofo 2019; 191(S 01): S47
DOI: 10.1055/s-0037-1682139
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostische Genauigkeit der virtuellen Non-Calcium Dual-Energy CT zum Nachweis von Bandscheibenvorfällen verglichen zur Standard CT mit MRT als Referenzstandard

M Albrecht
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
L Lenga
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
C Booz
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
J Wichmann
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
K Eichler
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
T Grouber-Rouh
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
T Vogl
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
I Yel
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Zur Beurteilung der diagnostischen Genauigkeit der Dual-Energy CT (DECT) virtuellen Non-Calcium (VNCa) Rekonstruktionen zum Nachweis von Bandscheibenvorfällen im Vergleich zur Standard CT.

    Material und Methoden:

    Die Daten von 243 lumbalen Bandscheiben bei 41 Patienten wurden analysiert, die eine DECT und 3 Tesla MRT innerhalb von zwei Wochen erhalten hatten. Sechs verblindete Radiologen untersuchten unabhängig voneinander konventionelle Graustufen CT auf Vorhandensein und Ausmaß der Bandscheibenvorfälle und der Spinalnervenwurzelaffektion. Nach 8 Wochen re-evaluierten die Radiologen alle Fälle anhand von farbcodierten VNCa Rekonstruktionen, die für die Analyse von Bandscheiben optimiert waren. Die Ergebnisse der MRT, die von zwei muskuloskelettalen Radiologen mit je 20 und 32 Jahre Erfahrung ausgewertet wurden, dienten als Referenzstandard. Die diagnostische Genauigkeit wurde unter Berücksichtigung der Clusterbildung berechnet.

    Ergebnisse:

    Durch MRT wurden insgesamt 112 Bandscheibenvorfälle festgestellt. VNCa Bilder zeigten eine höhere Gesamtsensitivität (91,2% vs. 79,7%), eine Spezifität (91,7% vs. 84,6%), einen positive predictive value (90,6% vs. 81,8%) und negative predictive value (92,3% vs. 82,7%) zum Nachweis von Bandscheibenherniationen im Vergleich zur Standard CT (alle p < 0,001). Die Area-under-the-curve (AUC)-Analyse zeigte überlegene Ergebnisse für VNCa (0,914 vs. 0,821; p < 0,001). Das Agreement zwischen den Radiologen war für VNCa hervorragend und für Standard CT erheblich (?= 0,82 vs.?= 0,67; p < 0,001). VNCa zeigte auch eine höhere diagnostische Genauigkeit für den Nachweis einer spinalen Affektion (Sensitivität 92,0% vs. 69,5%; Spezifität 98,2% vs. 96,0%; AUC 0,951 vs. 0,828; alle p < 0,001).

    Schlussfolgerungen:

    Farbkodierte DECT VNCa Rekonstruktionen verbessern die Diagnosegenauigkeit für die Erkennung von Bandscheibenvorfällen inkl. spinaler Affektion im Vergleich zur Standard CT erheblich.


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