Zielsetzung:
Machbarkeitsstudie zur retrograden Zystografie im Rattenmodell durch dynamische 3D
Visualisierung und Volumetrie mittels Magnetic Particle Imaging (MPI) und korrelativer
Magnetresonanztomografie (MRT).
Material und Methoden:
Die Harnblase von 12 Wochen alten, weiblichen Wistar Unilever Ratten (n = 4, HsdCpb:WU,
Envigo) wurde mittels Sicherheitsvenenverweilkathetern (BD Venflon Pro Safety, 22
GA, Becton, Dickinson and Company) katheterisiert. Der Eingriff und die Bildgebung
wurden unter kontinuierlicher, 2,5%iger-Isofluran-Inhalationsnarkose bei durchgehender
Überwachung der Atemfrequenz durchgeführt. Über den intravesikal platzierten Katheter
wurden 0,8 ml einer Lösung superparamagnetischer Eisenoxid-Nanopartikel (3 mM Fe in
H2O, perimag, micromod Partikeltechnologie GmbH) an einem kommerziellen MPI System
(Philips/Bruker) unter Echtzeit-Bildgebung mit einer Bildfrequenz von 46 Bildern/s
appliziert und nach etwa zwei Minuten wieder entnommen (FoV: 60 × 60 × 30 mm3, 12
mT, 0,8 T/m). Als anatomische Referenz dienten T2 gewichtete TSE Sequenzen in koronaler,
sagittaler und axialer Orientierung (7 T ClinScan, Bruker BioSpin MRI GmbH).
Ergebnisse:
Eine retrograde dynamische 3D Echtzeit-Zystografie und die anschließende Volumetrie
mittels MPI konnte im Rattenmodell in allen Tieren realisiert werden.
Schlussfolgerungen:
Als strahlungsfreies 3D Verfahren hat das MPI das Potential für eine zukünftige Echtzeitdiagnostik
des urogenitalen Systems genutzt zu werden. Es könnte beispielsweise für die Visualisierung
und Quantifizierung der Harnblasenfunktion oder für Refluxprüfungen zum Einsatz kommen.