Rofo 2019; 191(S 01): S91
DOI: 10.1055/s-0037-1682271
Poster (Wissenschaft)
Ausbildung und Beruf
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Analyse modalitätsspezifischer Stärken und Schwächen der postmortalen Computertomografie als anatomisches Lehrmittel“

K Klopries
1   Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Heidelberg, Anatomie und Zellbiologie, Heidelberg
,
S Doll
2   Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Heidelberg, Heidelberg
,
R Nawrotzki
2   Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Heidelberg, Heidelberg
,
H Schlemmer
3   Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ, Radiologie, Heidelberg
,
F Giesel
4   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
,
T Kuner
2   Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Heidelberg, Heidelberg
,
D Paech
5   Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ, Radiologie, Heidelberg
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Radiologische Bildgebung in der makroskopischen Anatomielehre wie z.B. die Körperspender-spezifische postmortale Computertomografie (PMCT) werden zunehmend in der makroskopischen Anatomielehre vorklinischer Medizinstudierender einbezogen und haben aufgrund ihrer praxisnahen Anwendung einen hohen Stellenwert. Ziel dieser Studie war es die modalitätsspezifischen Stärken und Schwächen dieser neuen Lehrmethode zu analysieren.

    Material und Methoden:

    Zur Quantifizierung und Identifikation modalitätsspezifischer Stärken der PMCT wurde ein 33-Item Fragebogen mit einer 5-Punkte Lickert-Skala zur Befragung der Kursdozenten und -tutoren (n = 28) entworfen. Im Rahmen der Befragung wurde die PMCT-Bildgebung im Vergleich zur konventionellen Leichenpräparation in 7 spezifischen anatomischen Regionen evaluiert. Ferner wurden n = 30 PMCT-Datensätze systematisch auf methodisch-bedingte sowie „Körperspender-bedingte“ Artefakte untersucht, die eine korrekte anatomische Interpretation erschweren könnten (z.B. Metallartefakte oder Kontrastmittel(KM)extravasionen). Die Katalogisierung umfasste 30 Merkmale, die für alle Datensätze evaluiert wurden.

    Ergebnisse:

    Als sog. „Highlights“ konnten der Cirulus Willisii (median PMCT = 5; overall agreement (OA)= 90,91% vs. median Präparation = 3; OA = 47,83%), die Foramen der Schädelbasis (median PMCT = 4; OA = 73,33% vs. median Präparation = 3; OA = 26,09%) und die kleinen intracraniellen Gefäße (z.B. A. opthalmica) (median PMCT = 5; OA = 80,00% vs. median Präparation = 3; OA = 43,48%) identifiziert werden. Ein häufiges Artefakt war in 93.3% ein durch die KM-Applikation aufgequollenes, ödematös wirkendes Pankreas und in 80% der Fälle eine KM-Extravasion ins Magenlumen.

    Schlussfolgerungen:

    Im Rahmen dieser Arbeit wurden modalitätsspezifische Stärken und Schwächen der PMCT im Vergleich zur konventionellen Leichenpräparation identifiziert. Die genaue Kenntnis über diese Vor- und Nachteile der Methode, ist ein wichtiger und elementarer Bestandteil für eine erfolgreiche Implementierung ins medizinische Curriculum.


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