Nervenheilkunde 2008; 27(S 01): S18-S19
DOI: 10.1055/s-0038-1627267
Originaler Artikel
Schattauer GmbH

Emotionsattribution bei Suchterkrankungen

Emotion attribution in substance dependence
K. Döhnel
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum (Leiter: Prof. Dr. H. Klein)
,
M. Sommer
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum (Leiter: Prof. Dr. H. Klein)
,
B. Sodian
2   Ludwig-Maximilians-Universität, Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie, München (Leiter: Prof. Dr. B. Sodian)
,
J. Schwerdtner
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum (Leiter: Prof. Dr. H. Klein)
,
C. Rothmayr
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum (Leiter: Prof. Dr. H. Klein)
,
K. Eichenmüller
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum (Leiter: Prof. Dr. H. Klein)
,
G. Hajak
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum (Leiter: Prof. Dr. H. Klein)
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Publication History

Publication Date:
20 January 2018 (online)

Zusammenfassung

Patienten mit Suchterkrankungen zeigen Beeinträchtigungen bei der Zuschreibung von Überzeugung. Überzeugungen beschreiben einen mentalen Zustand aus dem Konzept der Theory of Mind. Die Studie untersucht die Zuschreibung von Emotionen bei Patienten mit Suchterkrankungen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Patienten schreiben im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant weniger Gefühle von Verlegenheit zu. Diese Befunde zeigen, dass Patienten mit Suchterkrankungen neben Defiziten bei der Zuschreibung von Überzeugungen auch Veränderungen bei der Zuschreibung von Emotionen aufweisen. Diese Befunde werden auf dem Hintergrund der Schädigung frontaler Gehirnareale bei Substanzabhängigkeit diskutiert.

Summary

Patients with substance dependence are impaired in belief reasoning, that is a mental process within the Theory of Mind concept. This study explores emotion attribution patterns in patients with substance dependence compared to a control group. Patients compared to controls attribute significantly less embarrassment. These results demonstrate that besides deficits in belief reasoning patients with substance dependence show as well changes in emotion attribution patterns. These results are discussed within the frontal lobe hypothesis in substance dependence.