Zusammenfassung
Ziel: Es wurde untersucht, inwieweit sich sekundäre pulmonale Veränderungen (Dystelektasen, Retentionspneumonien) bei gesicherten Bronchialkarzinomen in der F-18-FDG-PET darstellen und vom primären Tumorgeschehen abgegrenzt werden können. Methode: Retrospektive Befundanalyse der F-18-FDG-PET von 33 Patienten mit Bronchialkarzinom (Tumorstaging). Bei 7 von 14 Patienten mit zentraler Tumorlokalisation waren röntgenologisch (Röntgen-Thorax und Thorax-CT) pulmonale Begleitveränderungen nachweisbar, welche in 5 Fällen als Dystelektasen bzw. Atelektasen und in 2 Fällen als Retentionspneumonie eingeordnet wurden. Ergebnisse: Alle Sekundärveränderungen zeigten ein entsprechendes Korrelat in der F-18-FDG-PET, wobei Dystelektasen und Atelektasen ohne klinische Infektzeichen nur eine geringe bis mäßige FDG-Anreicherung deutlich unter dem Speicherniveau von Tumor und Metastasen aufwiesen (SUV 1,0-2,5; Mittel: 1,74). Demgegenüber war in beiden Fällen mit Retentionspneumonie eine ausgeprägte FDG-Speicherung zu beobachten, welche in einem Fall das Niveau des Tumors erreichte (SUV 8,4) und im zweiten Fall nur mäßig darunter lag (SUV 5,5). Sowohl Dystelektasen bzw. Atelektasen als auch retentionspneumonische Areale zeigten ein streifiges oder flächig-segmentales Speichermuster, wobei eine Trennung von zentralem Bronchialkarzinom und Pneumonie Probleme bereiten kann. Schlußfolgerung: Es wird vorgeschlagen, bei vorbekannter Retentionspneumonie eine antibiotische Therapie in ausreichendem zeitlichen Abstand vor Durchführung eines Stagings mittels PET vorzunehmen, um eine Interferenz entzündlicher Veränderungen zu verringern oder zu vermeiden.
Summary
Aim: The presented study was performed in order to evaluate the potential interference of secondary pulmonary changes (dystelectasis, retention pneumonia) with bronchial carcinomas in F-18-FDG-PET. Method: A retrospective analysis of F-18-FDG-findings in 33 patients with bronchial carcinoma (staging) was performed. Seven out of fourteen patients with central tumor localisation had secondary pulmonary changes (thorax-x-ray, CT), which were classified as dystelectasis or atelectasis in five cases and as retention pneumonia in two cases. Results: Whereas dystelectasis and atelectasis without clinical signs of infection showed only mild to moderate FDG-accumulation (SUV 1.0-2.5; mean: 1.74), an intense FDG-uptake in the two cases with retention pneumonia (SUV 8.4 and 5.5) was observed. Despite of the typical wedge-like shape of pneumonia, differentiation between bronchial carcinoma and pneumonia can be a problem. Conclusion: We suggest, that an antibiotic treatment in patients with known retention pneumonia should be performed prior to the PET-scan in order to reduce the interference of inflammatory changes.
Schlüsselwörter
FDG-PET - Bronchialkarzinom - sekundäre pulmonale Veränderungen - Dystelektase - Atelektase - Retentionspneumonie
Key words
FDG-PET - bronchial carcinoma - secondary pulmonary changes - dystelectasis - atelectasis - retention pneumonia