Einleitung:
Die Schnittbildgebung der Laterobasis ist vor operativen Eingriffen an Mittelohr und
Mastoid tägliche Routine und somit in entsprechenden Leitlinien fest verankert. Trotzdem
stellt sich die Frage der Präzision und Aussagekraft in der Visualisierung filigraner
Strukturen der Laterobasis unter pathologischen Bedingungen.
Methoden:
Es wurden anhand von 85 Patienten die Ergebnisse der präoperativen Bildgebung mittels
DVT mit den intraoperativen Befunden der Mittelohr-/Mastoidchirurgie verglichen. Sämtliche
Patienten erhielten Bildgebung und OP aufgrund des klinischen Bildes einer chronischen
Otitis media adhaesiva oder meso-/epitympanalis. Analysiert wurden 79 verschiedene
radiologische und anatomische Parameter.
Ergebnisse:
Der Großteil der Strukturen (z.B. knöcherne Intaktheit der Schädelbasis, Bogengänge,
Pathologien des langen Amboßschenkels) konnte suffizient visualisiert werden und zeigten
eine signifikante Korrelation mit den intraoperativen Befunden (p < 0.01). In der
Visualisierung von Amboß-Steigbügel-Gelenk, Stapesköpfchen, Stapesschenkel sowie dem
tympanalen Fazialis konnten eingeschränkte/keine signifikanten Korrelationen zwischen
Radiologie und OP-Status nachgewiesen werden. In der Subgruppenanalyse der einzelnen
Pathologien zeigten sich die o.g. Einschränkungen nur bei Patienten mit Cholesteatom
als relevant. Bei Patienten mit chronischer Otitis media mesotympanalis zeigte sich
lediglich die Beurteilbarkeit des Trommelfells als signifikant eingeschränkt.
Zusammenfassung:
Die DVT ermöglicht eine zuverlässige Visualisierung relevanter knöcherner Strukturen
der Laterobasis. In der Beurteilung des Stapes kommt die Bildgebung an die Grenzen
und ermöglicht keine sichere Differenzierung von zugrundeliegender Pathologie und
knöchernen Defekten.