Tumor-assoziierte Neutrophile können pro- und anti-tumorale Eigenschaften aufweisen.
Im Tumor-Mikromilieu beeinflussen sie Immunantworten mittels Interaktion mit T-Zellen.
Voruntersuchungen lassen vermuten, dass Neutrophile auch in Tumor-assoziierte Lymphknoten
(LK) migrieren. Bislang liegen keine in vivo-Untersuchungen der Rolle Neutrophiler
in LK vor. Tumor-assoziierte LK sind die ersten Metastasierungsstationen von Kopf-Hals-Tumoren
und stimulieren anti-tumorale Immunantworten. Weitere Erkenntnisse zum Tumor-Mikromilieu
könnten daher zur Entwicklung neuer Behandlungsansätze führen.
In dieser Studie wurden inguinale Tumor-assoziierte LK in einem Mausmodell mittels
2-Photonen-Mikroskopie untersucht. Um die Neutrophilen-Migration darzustellen, wurde
das Catchup Mausmodell mit Fluoreszenz-markierten Neutrophilen verwendet. T-Zellen
wurden mit fluoreszierenden Antikörpern markiert. Die Untersuchung der Zell-Interaktionen
erfolgte in einem B16F10 Melanom-Mausmodell, sowie einem MTEC Kopf-Hals-Tumor-Mausmodell.
Tumor-tragende Mäuse wurden mit Tumor-freien verglichen, ebenso immunkompetente mit
immundefizienten Tieren.
Mittels 2-Photonen-Mikroskopie gelang eine hochspezifische Darstellung Neutrophiler
und T-Zellen in inguinalen LK. Erste Ergebnisse der Analyse der Zell-Interaktionen
in LK zeigen Unterschiede zwischen Tumor-tragenden und Tumor-freien, sowie zwischen
immunkompetenten und immundefizienten Tieren.
Es konnte erfolgreich ein Mausmodell zur in vivo Analyse der Interaktion Neutrophiler
mit T-Zellen in Tumor-assoziierten LK etabliert werden. Die Ergebnisse dieser Studie
sollten zum besseren Verständnis der Rolle Tumor-assoziierter Neutrophiler bei der
Regulation von Immunantworten in LK beitragen und potentiell neue Therapieansätze
ermöglichen.