Einleitung:
Die Wahrnehmung von Musik stellt für viele Cochlea-Implantat-Träger (CI) noch eine
Herausforderung dar. Einer der Gründe für den unzureichenden Musikgenuss ist die eingeschränkte
Frequenzauflösung. In dieser Studie wurde die Diskriminationsfähigkeit der CI-Träger
innerhalb einzelner Elektroden untersucht.
Methoden:
In eine prospektive Studie wurden 12 CI-Patienten und 7 normalhörende Probanden eingeschlossen.
Im ersten Teil wurden Sinustonpaare präsentiert. Es sollte bei ihrem Vergleich angegeben
werden, ob diese gleich oder verschieden bezüglich der Tonhöhe klingen. Aus dem Vergleich
der richtigen Antworten wurde die Diskrimination von Intervallen in Abhängigkeit von
der Position der Frequenzen in Bezug auf die Bandfiltergrenzen berechnet. Im zweiten
Teil wurden Lieder ohne Rhythmus und Text in zwei verschiedenen Tonarten präsentiert.
Aus einer Antwortliste sollte angegeben werden, um welches Lied es sich dabei jeweils
handelt. Die Erkennungsraten wurden für beide Tonarten verglichen, um einen möglichen
Einfluss der Frequenzverschiebung auf die Erkennungsrate zu bestimmen.
Ergebnisse:
CI-Patienten konnten im Mittel 60,4%, die Normalhörenden 96,4% der Intervalle unterscheiden.
Innerhalb der Intervalle war die Erkennungsrate bei basalen Elektroden größer als
bei apikalen. Die Lage von Intervallen relativ zur Elektrodengrenze beeinflusste die
Erkennungsrate.
Liedintervallfolgen konnten die CI-Träger signifikant schlechter (33%) erkennen als
Normalhörende (99%). Es besteht kein signifikanter Unterschied in der Erkennungsrate
zwischen den Tonarten.
Schlussfolgerungen:
Die Diskriminationsfähigkeit von Intervallen in Abhängigkeit von ihrer Lage führt
zu Hypothesen für die Verbesserung der Frequenz-Elektroden-Zuordnung bei Cochlea-Implantaten.