Bei der Cochlea-Implantation (CI) kann es wie bei allen Medizinprodukten im Laufe
der Zeit zu einem medizinischen oder technischen Vorkommnis kommen, welches einen
Austausch notwendig macht. Mehrere Arbeiten konnten zeigen, dass Patienten nach Implantat-Wechsel
ähnliche Hörergebnisse erzielen, wie vor dem Austausch. Wir stellten uns die Frage,
ob Patienten, die sich auf Grund einer medizinischen Ursache einem Implantataustausch
unterziehen mussten, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben erneut einen Implantataustausch
zu erfahren, als Patienten mit einem technischen Defekt.
Es wurden 1120 Patienten mit insgesamt 1588 Implantaten untersucht. In einer prospektiven
Analyse wurde die prozentuale Häufigkeit eines Implantataustausches untersucht. Verglichen
wurde dann die Ausfallwahrscheinlichkeit von medizinischen und technischen Ursachen.
Es zeigt sich, dass es insgesamt in 124 Fällen zu einem Implantataustausch kam. Davon
kam es im Anschluss bei 17 Fällen zu einem erneuten Austausch. Die Gesamt-Ausfallwahrscheinlichkeit
beträgt somit 7,8%. Bei 13,7% kam es zu einem weiteren Austausch nach bereits erfolgter
Reimplantation (p = 0,0464). Vergleicht man nur die Wahrscheinlichkeiten bei medizinischen
Vorkommnissen, war dies signifikant erhöht (p = 0,0085). Im Gegensatz zu den Austauschen
nach technischen Defekten (p = 0,846)
Es zeigt sich, dass auf Grund medizinischer Ursachen bereits einmal von einem Implantataustausch
betroffene Patienten in der Tat signifikant häufiger erneut reimplantiert werden müssen.
Der Austausch bei Patienten mit technischen Defekten zeigt hingegen wie zu erwarten
keine signifikante Veränderung der Ausfallwahrscheinlichkeit. Diese Informationen
kann im präoperativen Arzt-Patienten Gespräch, gerade vor einem möglichen Implantataustausch
eine Rolle spielen.