Einleitung:
Seit über drei Jahrzehnten steht das Cochlear Implant bei der Versorgung älterer ertaubter Patienten zur Verfügung. Während der Nachweis der Hörverbesserung in dieser Altersgruppe mehrfach bestätigt werden konnte, gilt dies bezogen auf den Parameter Lebensqualität in dieser Form nicht.
Material und Methoden:
An einem Kollektiv von 27 Patienten im Alter zwischen 70 und einschließlich 79 Jahren wurde prospektiv mithilfe des WHOQOL-old-Fragebogens mit den Untergruppen Sinnesfunktionen, Autonomie, Aktivitäten in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Ängste und Befürchtungen vor Tod und Sterben, Intimität und einem Gesamtscore präoperativ, bei Erstanpassung und nach sechs Monaten die Lebensqualität erfasst.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 27 bilateral hochgradig schwerhörige Patienten einseitig mit einem Cochlear Implant versorgt worden. Bezogen auf den Gesamtscore ergab sich eine hochsignifikante Verbesserung der durchschnittlichen Lebensqualität von 61,0 Punkten präoperativ gegenüber der sechs Monatskontrolle von 67,4 Punkten (p = 0,002). Bei der Erstanpassung zeigte sich ein nicht signifikanter Abfall auf 57,3 Punkten (p = 0,072).
Schlussfolgerung:
Unsere Ergebnisse konnten einen ausgesprochen positiven Einfluss der Cochlear Implant Versorgung auf die Lebensqualität bei alten Menschen nachweisen. Während der gesamten Beobachtungsdauer ließ sich zu keinem Zeitpunkt eine bedeutsame Verschlechterung des Befindens dieses multimorbiden Patientenguts erkennen.