Einleitung:
Seit Beginn der Cochlea-Implantat(CI)-Ära hat parallel zur rasanten technischen Weiterentwicklung
eine stetige Ausweitung des Indikationsspektrums und ein Wandel bei der mit CIs versorgten
Patientengruppe stattgefunden. Die Zielsetzung zu Beginn der Versorgung mit den ersten
Cochlea-Implantaten (CIs) war selbst für die optimistischen Befürworter lediglich
die Erleichterung des Lippenablesens für taube Patienten durch die elektrische Stimulation
des Hörnervens. Seitdem hat sich die Erwartungshaltung sowohl der Patienten als auch
des CI-Teams deutlich verändert. So werden aufgrund der klinischen Erfahrung neben
Patienten mit einer relevanten Resthörigkeit auch zunehmend einseitig ertaubte Patienten,
Patienten mit Tinnitus und ältere Patienten erfolgreich mit einem CI versorgt.
Mit dem Indikationsspektrum hat sich auch die Patientenpopulation, die mit einem CI
versorgt wird, über die Jahre deutlich verändert.
Methoden:
Wir haben die Daten von weit über 1000 CI-Operationen retrospektiv ausgewertet und
stellen die entsprechenden Daten vor.
Ergebnisse, Schlussfolgerungen:
Neben einer deutlichen Verschiebung in der Altersstruktur nimmt im Verlauf der letzten
Jahre die Zahl an Patienten, die mit einem zweiten CI versorgt werden stetig zu. Die
klassischen CI-Indikationen werden durch die zunehmende Verschiebung der Grenzen und
Ausweitung auf spezielle Patientengruppen ergänzt. Daneben wird die Durchführung von
Revisionsoperationen zukünftig eine immer größere Rolle spielen. Abschließend wird
der demographische Wandel auch im Hinblick auf die Anforderungen an die Rehabilitation
der entsprechenden Patienten kritisch diskutiert und über die zukünftige Entwicklung
spekuliert.