Einleitung:
Von den ersten Ergebnissen der Reimplantationen bei Patienten mit einem technisch
„alten“, aber intakten Cochlea-Implantat wurde von uns erstmals auf der HNO Jahrestagung
2015 bereits berichtet. In einer prospektiven Studie werden wir von den aktuellen
Daten der seit 2015 vorgenommenen Reimplantationen dieser Patienten berichten.
Material und Methoden:
Die Patientenauswahl orientierte sich am Sprachverstehen unter 30% Einsilberverstehen
(Freiburger Sprachtest) und technischen Unzulänglichkeiten wie einen hohen Energieverbrauch
mit häufigem Batteriewechseln aber prinzipiell technisch intaktem CI device. Alle
Patienten wurden zur Reimplantation technisch, hno-ärztlich, radiologisch und pädagogisch
ausführlich untersucht und beraten. Darauf basierte die abschließende Risikoabwägung.
Die Patienten erhielten zusätzlich einen Fragebogen zur Qualität der Versorgung.
Ergebnis:
Bis dato (18.10.2017) konnten 16 Patienten, die die Patientenauswahlkriterien erfüllen
reimplantiert werden. Das Einsilberverstehen lag vor Reimplantation im Mittel bei
14,06%. Sechs Wochen nach Reimplantation stieg es im Mittel auf 20,00%, sechs Monate
nach Reimplantation auf 21,67%.
Fazit:
Es besteht die Notwendigkeit auf Patienten mit einem unterdurchschnittlichen Sprachverstehen
und technisch altem Implantat zu achten. „Technisch veraltet“ bedeutet, dass auch
ein aktueller Sprachprozessor keine technische Verbesserung anbieten kann, da die
Implantate der frühen Generationen diesem technischen Fortschritt technisch nicht
folgen können. Diese Patienten erreichen neben technischen Vorteilen im Mittel eine
Verbesserung des Sprachverstehens durch Reimplantation, wobei stets das Risiko der
Reimplantation beachtet werden muss.