Einleitung:
Obwohl Cochlea Implantate hohen Sicherheitsanforderungen unterliegen, können Komplikationen
nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden und eine Reimplantation notwendig machen.
Die folgende Studie zeigt anhand eines Fallbeispiels die Performance eines Patienten
mit einseitiger Ertaubung vor und nach einer Reimplantation.
Patientendaten und Methoden:
Der Patient ist postlingual und progredient ertaubt und wurde mit 40,92 Jahren mit
einem CI versorgt. Kontralateral besteht eine Normakusis. Die Reimplantation erfolgte
aufgrund einer Elektrodendislokation.
Zur Auswertung der Testergebnisse werden der Freiburger Zahlen-und Einsilbertest und
der HSM-Satztest in Ruhe und im Störschall in direkter Kopplung durchgeführt.
Ergebnisse:
Im Zahlen- und HSM-Satztest in Ruhe werden die vorherigen Ergebnisse sofort nach der
Reimplantation wieder erreicht. Im HSM-Satztest im Störschall steigen sie von 30%
auf 57% an. Im Einsilbertest sinkt das Ergebnis nach der Reimplantation von 70% auf
30%. Das Vorergebnis wird nach 1 Jahr wieder erreicht.
Schlussfolgerung:
Eine Reimplantation muss nicht den Verlust bereits erreichter Hörergebnisse bedeuten.
Oft kann der Hörstatus sofort oder etwas später wiedererlangt und sogar verbessert
werden.
Um mögliche Komplikationen früh erkennen und beheben zu können, erfordern die Nachsorgeuntersuchungen
bei einseitig ertaubten Patienten, eine besonders hohe Aufmerksamkeit von den behandelnden
Ingenieuren, Ärzten und Pädagogen, da durch das normalhörende Ohr ein möglicher Defekt
anfangs kompensiert werden kann und er somit für eine Zeit unerkannt bleiben kann.