Einleitung:
Die Infiltration der Perineuralscheiden ist bei Kopf-Hals-Tumoren ein ungünstiger prognostischer Faktor. Das Ko-Kulturmodell mit neuronalen Precusorzellen (NPCs) und Tumorzellen (FaDu) erlaubt die Beobachtung der Interaktion beider Zelllinien. Das Ziel dieser Untersuchung ist die Feststellung des Wachstumsmusters der neuronalen Precusorzellen in verschiedenen Nährmedien zu definierten Zeitpunkten.
Methoden:
Die aus einer GFP transgenen Maus gewonnenen neuronalen Precusorzellen wurden als Neurosphären für 24 oder 96 Stunden in Stammzellmedium (Neurobasal, B27, Retinsäure, FGF2 und EGF) kultiviert. Danach wurden die Zellkulturen in ein für FaDu-Zellen geeignetes Medium (RPMI-1640 Medium mit 10% Kälberserum) überführt und für weitere 24 oder 96 Stunden kultiviert. Nach vordefinierten Zeitpunkten erfolgte die Fixierung und die Immunfluoreszenzfärbung der Kulturen mit DAPI und ß-Tubulin.
Ergebnisse:
In den Zellkulturen fanden sich Größenänderungen der Sphärencorona sowie ein Längenwachstum der Neuriten, wobei die Dauer der Kultivierung der ausschlaggebende Faktor war. In Zellkulturen, die nach 96 Stunden im Stammzellmedium anschließend für 24 Stunden in RPMI-1640 Medium überführt wurden, kam es zur Bildung einer größeren Sphärencorona. Außerdem waren die Neuriten, die aus den Sphären wuchsen, länger und bildeten Quervernetzungen. Nach der 8-tägigen Kultivierung der Sphären wurde kein weiteres Längenwachstum der Neuriten festgestellt.
Schlussfolgerung:
Es konnte gezeigt werden, dass die Zeitdauer der Kultivierung einen Einfluss auf die neuronalen Precusorzellen hat. Darüber hinaus war eine anschließende Überführung der neuronalen Precusorzellen in ein für Tumorzellen geeignetes Nährmedium für eine definierte Zeitdauer möglich.