CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S300-S301
DOI: 10.1055/s-0038-1640756
Abstracts
Phoniatrie/Pädaudiologie: Phoniatrics/Pediatric Audiology

Variabilität der Stimmlippenschwingungen bei Messwiederholung von gesunden männlichen Probanden basierend auf endoskopischer Hochgeschwindigkeitslaryngoskopie

J Janker
1   UKS Homburg HNO Klinik, Homburg/S.
,
M Fehling
2   Hochschule Trier, Trier
,
B Schick
1   UKS Homburg HNO Klinik, Homburg/S.
,
J Lohscheller
2   Hochschule Trier, Trier
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung:

    Bei der Stimmdiagnostik wird die Stimmlippendynamik während der Phonation eines gehaltenen Vokals mittels endoskopischer Bildgebung untersucht. Hierbei kommt die Hochgeschwindigkeits- (HG) Laryngoskopie zum Einsatz. Die in den HG-Videos erfasste Schwingungsdynamik erlaubt Rückschlüsse auf potentiell vorliegende pathologische Phonationsmechanismen. Die dafür notwendige computergestützte Quantifizierung der komplexen Schwingungsdynamik lässt sich mittels sogenannter Phonovibrogramme (PVG) realisieren, die durch Segmentierung der HG-Videos gewonnen werden. Trotz langjährigem klinischen Einsatz der HG-Laryngoskopie liegt bisher keine ausreichende Kenntnis über die Variabilität der Analyseergebnisse bei Messwiederholung vor.

    Methoden:

    In dieser prospektiven Längsstudie wurde eine Kohorte von 5 stimmgesunden männlichen Probanden (Nichtraucher, Alter ≥18 Jahre) in einem Zeitraum von 3 Wochen an 4 verschiedenen Tagen mittels HG-Laryngoskopie bei gehaltener Phonation untersucht. Die Quantifizierung der Stimmlippendynamik erfolgte mittels waveletbasierter PVG-Analyse, wobei insgesamt 40.000 Einzelbilder segmentiert wurden.

    Ergebnisse:

    Die Auswertung der Wiederholungsmessungen zeigte, dass die stimmgesunden Probanden ein reproduzierbares Streuungsmuster aufweisen, welches das Ausmaß der zeitlichen Perturbation repräsentiert. Hinsichtlich der Schwingungsform konnten jedoch eindeutig Unterschiede zwischen den Wiederholungsaufnahmen nachgewiesen werden.

    Schlussfolgerungen:

    Die Form der Stimmlippenschwingungen unterscheidet sich intra-individuell deutlich zwischen den Wiederholungsmessungen bei sonst unveränderten Untersuchungsbedingungen. Zur inter-individuellen Definition von Normbereichen sind daher die Perturbationsmaße aufgrund ihrer höheren Stabilität zu bevorzugen.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Julia Janker
    UKS Homburg HNO Klinik,
    Kirrbergerstraße 6, 66424,
    Homburg/S.

    Publikationsverlauf

    Publikationsdatum:
    18. April 2018 (online)

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