CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S312
DOI: 10.1055/s-0038-1640795
Abstracts
Plastische Chirurgie: Plastic Surgery

Morbidität des Radialislappens: Ein kalkulierbares Risiko?

N Mansour
1   HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar der TU München, München
,
E Scherer
2   Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg, Rotenburg
,
A Knopf
1   HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar der TU München, München
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Der Radialislappen (RL) ist das „Arbeitspferd“ in der rekonstruktiven Kopf-Hals-Chirurgie, wenngleich diese Chirurgie mit einer spender- und empfängerseitigen Morbidität einhergeht. Ziel dieser Studie ist die Aufarbeitung unserer Patienten hinsichtlich der spender- und empfängerseitigen Komplikationen unter Berücksichtigung eines standardisierten Vorgehens.

    Methode:

    Retrospektiv analysierten wir alle Patienten, die von 2012 bis 2016 einen RL erhielten.

    Ergebnisse:

    Es wurden 95 Patienten eingeschlossen. Der RL wurde zusätzlich mit einem Gefäßstil der V. cephalica (VC) gehoben. Alle mikrochirurgischen Anastomosen erfolgten in Einzelkopfnahttechnik. Die arterielle Anastomose erfolgte 88x an die A. thyroidea superior, 3x an die A. fazialis, 2x an die A. lingualis, 1x an die A. carotis externa, 1x an die A. transversa colli. Bei 90 Patienten wurden 3 venöse Anastomosen (2 Comitansvenen+VC) genäht, bei 5 nur 2 (1 Comitansvene+VC). Alle Patienten erhielten intraoperativ 5000E Heparin s.c. Eine Antikoagulation wurde für insgesamt 10 Tage fortgesetzt. Bei 71 Patienten wurde der Unterarmdefekt mit Vollhaut, bei 24 mit Spalthaut gedeckt. Insgesamt entwickelten sich bei 28% der Patienten Komplikationen. Es zeigte sich bei keinem Patienten eine Thrombose in den Anastomosen, dennoch kam es zu 2 Lappenverlusten (2%). Bei 10 Patienten wurde eine Revision wegen Hämatomen durchgeführt, 6 zeigten Wundheilungsstörungen im Bereich der Lappenzirkumferenz, 6 hatten Wundheilungsstörungen am Entnahmedefekt des Unterarms, 5 operationsbezogene kleinere Komplikationen.

    Schlussfolgerung:

    Lappenverluste können durch 3 venöse Anastomosen und die frühzeitige Entlastung von Hämatomen reduziert werden. Ziel weiterer Bemühungen sollte die Minimierung spenderseitiger Komorbiditäten sein.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Dr. Naglaa Mansour
    HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar der TU Münche,
    Ismaniger Strasse 22, 81675,
    München

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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