Rofo 2018; 190(S 01): S11
DOI: 10.1055/s-0038-1641269
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ein abgekürztes Leber-MRT zur Detektion von Lebermetastasen bei Patienten mit soliden Tumoren – so gut wie die Standard Leber-MRT?

P Bruners
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
A Barabasch
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
N Krämer
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
M Distelmaier
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
,
C Kuhl
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Untersuchung eines abgekürzten Leber-MRT-Protokolls bestehend aus axialer T2-TSE, DWI und nativer T1W-GRE in- und opposed phase (IP/OP) zur Detektion und Klassifizierung von Lebermetastasen.

    Material und Methoden:

    Eingeschlossen wurden 71 Patienten mit soliden Tumoren, die zum Staging eine Leber-MRT erhielten. Bei allen Patienten wurde ein vollständiges Leber-MRT bei 1,5 T Feldstärke durchgeführt (axial/coronare T2w-TSE ± Fettsättigung, axiale T1W-GRE in- und opposed phase, axial/coronare DWI (b = 0, 50, 800), dynamische T1w GRE vor/nach i.v. Applikation von gadoxetate disodium und T1w GRE ± Fettsättigung in der hepatobiliären Phase. 2 Radiologen (9 bzw. 12- Jahre Erfahrung) beurteilten zuerst das abgekürzte Untersuchungsprotokoll hinsichtlich dem Vorhandensein von fokalen Leberläsionen sowie die Wahrscheinlichkeit der Malignität der detektierten Läsionen auf einer 5-Punkte Skala. Die Ergebnisse der vollständigen Leber-MRT sowie das follow-up bzw. die histopathologischen Befunde wurden als ground truth verwendet.

    Ergebnisse:

    Die Akquisitionszeiten betrugen 10,3 min für das abgekürzte bzw. 39,8 min für das vollständige Leber-MRT. Basierend auf dem abgekürzten Protokoll identifizierte Befunder 1 alle 56 Patienten mit Leberläsionen, die auch auf Basis des vollständigen Protokolls gefunden wurden; Befunder 2 identifizierte 55 von 56 Patienten. Dementsprechend betrug die Sensitivität der abgekürzten Leber-MRT 100% bei Befunder 1 bzw. 98% bei Befunder 2. Hinsichtlich der Charakterisierung der Befunde als maligne betrug der PPV für Befunder 1 92% vs. 94% (abgekürztes vs. vollständiges Protokoll) bzw. 88% vs. 97% für Befunder 2. Zur Auswertung benötigte Befunder 1 im Mittel 43 s bzw. Befunder 2 72 s.

    Schlussfolgerungen:

    Eine abgekürzte Leber-MRT mit einer Akquisitionszeit von 10,3 min sowie einer Befundungszeit zwischen 43 und 72 s ist ausreichend zur Identifizierung von Patienten mit malignen Leberläsionen. Im Vergleich zu einer vollständigen Leber-MRT mit hepatobiliärer Phase wird eine vergleichbare Sensitivität und PPV erzielt.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.