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DOI: 10.1055/s-0038-1641285
Kardiale Zufallsbefunde in nicht-EKG-getriggerten Thorax CT-Untersuchungen von Intensivpatienten – Untersuchung der Prävalenz, der klinische Relevanz und der Häufigkeit der Befundung
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
17. April 2018 (online)
Zielsetzung:
Kardiale Strukturen werden häufig bei der Befundung von nicht-EKG-getriggerten CT Untersuchungen nicht ausreichend berücksichtigt. Das Ziel dieser Studie war es die Prävalenz, die klinische Relevanz und die Häufigkeit der fehlenden Erwähnung im klinischen Befund von zufälligen kardialen Inzidentalbefunden bei Intensivpatienten zu untersuchen.
Material und Methoden:
Nicht-EKG-getriggerte Thorax-CT-Untersuchungen von Intensivpatienten wurden retrospektiv auf zufällige Befunde untersucht. Die Ergebnisse wurden in drei Kategorien eingeteilt (A-C). Kategorie-A: Befunde mit potentieller Lebensgefahr (z.B: myokardiale Hypoperfusion; Vorhof-Thrombus); Kategorie-B: Befunde mit potenzieller signifikanter Morbidität (z.B. Perikarderguss, kardialer Tumor); Kategorie-C: Befunde mit möglichen Auswirkungen auf die Allgemeinprognose (z.B. Koronarkalk, angeborener Herzfehler).
Ergebnisse:
Insgesamt wurden von 500 Patienten nicht-EKG-getriggerte-Thorax-CT-Untersuchungen eingeschlossen. Bei 403 von den 500 Patienten wurden insgesamt 1443 Herzbefunde diagnostiziert. 37% aller Inzidentalbefunden fanden im schriftlichen Befund Erwähnung. Von insgesamt 60 Kategorie-A-Befunden wurden 48% im Befund nicht erwähnt. Von den diagnostizierten 640 Kategorie-B-Befunde wurden 77% im Befund nicht beschrieben. Die verbleibenden 743 Befunde wurden als Kategorie C eingestuft, von diesen wurde 55% nicht im Befund aufgeführt.
Schlussfolgerungen:
Obwohl die Prävalenz kardialer Inzidentalbefunde in nicht-EKG-getriggerten-Thorax-CT Untersuchungen von Intensivpatienten sehr hoch ist, werden diese nur selten im Befund erwähnt. Dezidierte Trainings zur Erkennung von kardialen Pathologien in nicht-EKG-getriggerten Thorax-CT Untersuchungen, könnte die Rate der Erkennung und Befundung von potentiell lebensbedrohlichen kardialen Inzidentalbefunden verbessern.
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Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.