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DOI: 10.1055/s-0038-1641363
Evaluation von lärmreduzierten Sequenzen für die Magnetresonanztomografie des Kopfes bei Kindern und Jugendlichen
Publication History
Publication Date:
17 April 2018 (online)
Zielsetzung:
Die Lärmentstehung während der MRT-Untersuchung kann für Kinder sehr belastend sein. In letzter Zeit werden zunehmend MRT-Sequenzen mit reduzierter Lautstärke („Quiet“-Sequenzen) entwickelt. Das Ziel dieser prospektiven Studie war ein intraindividueller Vergleich der Quiet- mit konventionellen Sequenzen des Kopfes bei pädiatrischen Patienten.
Material und Methoden:
Es wurden 40 Patienten eingeschlossen: 17 Jungen, 23 Mädchen; mittleres Alter 13,3+/-2,7 Jahre; Altersspanne 8 bis 17 Jahre. Die folgenden geräuscharmen Sequenzen wurden mit den äquivalenten herkömmlichen Sequenzen verglichen: sagittale T2w TSE („Turbo spin echo“)-Sequenz, axiale FLAIR („Fluid attenuated inversion recovery“)-Sequenz, koronare T1w IR („Inversion recovery“)-Sequenz und sagittale T1w, dreidimensionale FLASH („Fast low angle shot“)-Sequenz. Zum Sequenzvergleich wurden subjektive und objektive Bildqualität herangezogen, mit Bestimmung des Signal-zu-Rausch (SNR)- und Kontrast-zu-Rausch (CNR)-Verhältnisses zwischen weißer und grauer Substanz mittels „Region of interest“ (ROI)-Messungen. Zudem wurde die subjektive Lärmbelastung der Patienten anhand eines standardisierten Fragebogens erhoben.
Ergebnisse:
Die Quiet-Sequenzen erzielten eine teils vergleichbare, teils auch höhere subjektive und objektive Bildqualität (SNR, CNR). Die ROI-Messungen frontal, im Genu corporis callosi und cerebellär ergaben z.B. eine signifikante höheres SNR für die leiseren FLAIR-Sequenzen (Student's t-Test p < 0,001): frontales Marklager Mittelwert (MW) 131,1+/-15,2 vs. 106,8+/-9,7; Genu corporis callosi MW 103,9+/-12,6 vs. 88,9+/-9,8; cerebellärer Cortex 220,6+/-34,2 vs. 186,2+/-24,1. Die Quiet-Sequenzen wurden von den Patienten subjektiv als signifikant leiser und angenehmer empfunden.
Schlussfolgerungen:
Die Quiet-Technologie ermöglicht eine angenehmere und leisere MRT-Bildgebung bei Kindern und Jugendlichen ohne Einbußen bei der Bildqualität. Perspektivisch könnten unter Verwendung dieser Technik vermutlich mehr jüngere Kinder ohne Sedierung mittels MRT untersucht werden.
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Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.