Rofo 2018; 190(S 01): S52
DOI: 10.1055/s-0038-1641396
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Niedrigdosis Ganzkörper Computertomografie bei 150 kV mit Zinnfilter zur Verlaufskontrolle bei Multiplem Myelom: ein intraindividueller Vergleich

Authors

  • A Bucher

    1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
  • A Brendlin

    1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
  • J Scholtz

    2   Department of Radiology, Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School, Boston
  • T Vogl

    1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
  • M Beeres

    1   Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

Zielsetzung:

Die Zinnfilter-Technik kann zur Artefaktreduktion und Dosisreduktion eingesetzt werden. Die Zielsetzung war daher der Vergleich eines Niedrigdosisprotokolls in Zinnfilter-Technik bei 150 kV mit einem herkömmlichen Niedrigdosisprotokoll in der Verlaufskontrolle des Multiplen Myeloms (MM).

Material und Methoden:

Zwanzig Patienten mit regelmäßigen Verlaufskontrollen bei MM wurden im intraindividuellen Vergleich eingeschlossen. Alle Patienten wurden mit einer Ganzkörper CT sowohl mit einem Standardprotokoll (CT120: 120-kV/60-mAs) und in der Verlaufskontrolle mit einem Zinnfilter-Protokoll bei 150-kV/60-mAs (CT150) untersucht. Dosisparameter wurden in Form des Dosis-Längen-Produkts erhoben (DLP). In der quantitativen Bildanalyse wurde das Signal-zu-Rausch-Verhältnis des Musculus gluteus maximus (SRV) und die Ausprägung der Aufhärtungs-Artefakte, als Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis (KRV) aus knöchernen Messregionen des Schädels, der Brust- und der Lendenwirbelsäule, ausgewertet. Die subjektive Bildqualität von Knochen und Weichteilstrukturen wurde als 5-Punkt Likert-Skala von zwei unabhängigen Untersuchern erhoben. Der Zweistichproben t-Test bei abhängigen Stichproben, Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test und Cohens-Kappa Statistik wurden zur statistischen Analyse angewandt.

Ergebnisse:

Die Strahlendosis wurde mit CT150 um 32% gegenüber CT120 reduziert (339.7 ± 83.4 mGycm gegenüber 498.6 ± 157.8 mGycm; p = 0.001). SRV (CT150: 0.97 ± 0.68; CT120: 0.54 ± 0.31; p = 0.003) und KRV (CT150: 3.89 ± 1.04; CT120: 2.14 ± 0.89; p = 0.001) waren durch Zinnfilter Einsatz signifikant höher als in CT120. Die Subjektive Bildqualität wurde in CT150 signifikant verbessert (5 [5 – 4] vs. 4 [3 – 4]; p = 0.016). Die Untersucher-Übereinstimmung war exzellent (κ= 0.886).

Schlussfolgerungen:

Durch Einsatz der Zinnfilter-Technik bei 150 kV kann die Strahlendosis um ca. 32% gegenüber einem nicht gefilterten 120 kV Niedrigdosisprotokoll reduziert werden, während die Bildqualität verbessert werden kann. Daher ist diese Technik für die CT in der Verlaufskontrolle bei MM zu bevorzugen.


Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.