Zielsetzung:
Untersuchung des Einflusses der PET/CT auf das diagnostische und therapeutische Management
onkologischer Patienten im Versorgungsalltag auf der Basis eines umfangreichen prospektiven
Datenregisters.
Material und Methoden:
Daten einer prospektiven Patientenkohorte (04/2013 – 08/2016) mit klinisch indizierter
PET/CT wurden mittels spezieller prä- und post- PET/CT Fragebögen vom Zuweiser erfragt
und bezüglich Änderungen in der geplanten Behandlungsstrategie durch PET/CT analysiert.
4504 Patienten mit 5939 PET/CT Untersuchungen wurden ins Register eingeschlossen.
Bei einer Drop-out-Rate von 19.9% waren insgesamt 4754 PET/CT von 3724 Patienten (61.8J,
65.4% m) auswertbar. Die Datenerhebung und -auswertung umfasste 24 Tumorarten, relevante
klinische Indikationen (Dignität, Staging, Rezidiv) und verschiedene Kategorien von
Therapie (kurativ, palliativ) und Nicht-Therapie (Watching, zusätzliche Bildgebung,
Biopsie).
Ergebnisse:
Die häufigste PET/CT Indikation war Tumor-Staging (60.5% aller Fälle). Melanome, BC,
Lymphome, NET und Prostatakarzinome stellten 70% der Tumoren. Insgesamt änderte die
PET/CT in 36.9% der Fälle (OR 4.4; 95% CI, 3.8 – 5.0) das geplante Management, am
häufigsten (30.4%) von einer „Non-treatment“ Strategie vor PET/CT zu aktiver Therapie
nach PET/CT. Die Frequenz von Managementänderungen reichte von 28.3% bei HNO-Tumoren
bis 46.0% bei Melanomen. Der größte Einfluss der PET/CT zeigte sich in der Reduktion
geplanter zusätzlicher Bildgebung, die insgesamt von 50.9% auf 5.8% zurückging. Vor
PET/CT geplante invasive Tests (Biopsien) konnten in 73.3% vermieden werden. In der
Kategorie „Therapie“ änderte sich das Therapieziel (kurativ vs. palliativ) nach PET/CT
in 21.6% der Fälle.
Schlussfolgerungen:
Die Daten dieses ersten repräsentativen deutschen PET/CT Registers bestätigen, dass
quer über verschiedene Tumortypen geplante Behandlungsstrategien onkologischer Patienten
durch PET/CT häufig geändert werden.