Zielsetzung:
Die Häufigkeit des Auftretens des TIC (Transient interruption of contrast)-Phänomens
in CT-Angiografien zum Ausschluss einer Lungenembolie (LE-CT) zu untersuchen, welches
bei Kontrastmitteleinstrom über die V.cava superior in Kombination mit schneller und
tiefer Inspiration des Patienten beobachtet wird und den damit verbundenen vermehrten
Einstrom von nicht-kontrastiertem Blut über die V.cava inferior und folglich verminderten
Kontrast in den Pulmonalarterien bezeichnet.
Material und Methoden:
In dieser retrospektiven single-centre Studie wurden die LE-CT Datensätze von 225
konsekutiven Patienten analysiert, welche in einem Zeitraum von 4 Monaten auf einem
16-Zeilen single-source CT Scanner untersucht wurden. Das Atemkommando der LE-CT lautete
einheitlich „Bitte sanft einatmen und die Luft anhalten”. Die Datensätze wurde a-priori
auf inadequate Bildqualität aus anderen Gründen als dem TIC-Phänomen durchgesehen.
Ausgeschlossen wurden Datensätze mit inadequatem Kontrast in den Pulmonalarterien
aufgrund falsch durchgeführter Kontrastmittel-Triggerung oder aufgrund von fehlender
i.v. Kontrastierung bei Paravasat. In den zu analysierenden Datensätzen wurden die
HU-Werte in der thorakalen Aorta und im Truncus pulmonalis jeweils zweifach gemessen
und das aorto-pulmonale Dichteverhältnis wurde berechnet. Ein aorto-pulmonales Dichteverhältnis/aorto-pulmonale
Ratio > 1 wurde als das Vorliegen von TIC gewertet.
Ergebnisse:
3 Patienten (1,3%) wurden a-priori aufgrund von fehlerhafter Kontrastmittelapplikation/Triggerung
von der Analyse ausgeschlossen. In die finale Analyse flossen die Datensätze von 222
Patienten (Mittleres Alter 65 ± 19 Jahre, Altersspanne 18 bis 99 Jahre) ein. Die mittlere
aorto-pulmonale Ratio betrug 0,81 ± 0,29. In 48 (21,6%) der analysierten Datensätze
fand sich eine aorto-pulmonale Ratio > 1.
Schlussfolgerungen:
Das TIC-Phänomen trat in unserer LE-CT Patienten-Kohorte, welche mit dem Atemkommando
„Bitte sanft einatmen und die Luft anhalten“ untersucht wurde, mit einer Inzidenz
von 22% relativ häufig auf.