Rofo 2018; 190(S 01): S79
DOI: 10.1055/s-0038-1641475
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Typische MR-Bildbefunde nach HIFU-Hemiablation der Prostata bei Prostatakarzinom

A Schaudinn
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
J Michaelis
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
J Gawlitza
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
P Ho-Thi
2   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Urologie, Leipzig
,
J Stolzenburg
2   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Urologie, Leipzig
,
T Kahn
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
H Busse
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
R Ganzer
3   Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Klinik für Urologie, Leipzig
,
P Stumpp
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
N Linder
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ziel der Studie war die Analyse typsicher MR-Bildbefunde der Prostata nach Hemiablation durch High-intensity focused ultrasound (HIFU).

    Material und Methoden:

    Achtzehn Patienten, im Mittel 67 (49 – 79) Jahre alt, mit einem Ø PSA-Wert von 6,4 (4,0 – 9,8) ng/dl und stanzbioptisch gesichertem, unilateralen Prostatakarzinom (PCa), erhielten eine MRT vor und 12 Monate nach HIFU-Hemiablation der Prostata (Focal One System). Zum Ausschluss eines Rezidivs bzw. eines kontralateralen Zweittumors wurde nach 12 Monaten eine MR/Ultraschall-Fusionsbiopsie durchgeführt. Die MRT (3T) erfolgte in Übereinstimmung mit den PIRADS-Kriterien (Version 2): T2w TSE, Diffusionswichtung (DWI) und DCE (dynamic-contrast enhanced-T1w). Die MR-Datenanalyse beinhaltete die quantitative und qualitative Auswertung von Bildcharakteristika, wie T2w-Volumetrie, DCE-Verhalten und der Messung von DWI-Signalintensitäten.

    Ergebnisse:

    Die Hemiablation sorgte für eine mittlere Volumenreduktion des ipsilateralen Prostatalappens von 49,1 (27,9 – 69,5) % und der gesamten Prostata von 28,1 (-1.0 – 45,6) %. Die typischen Bildmuster der abladierten Zone bestanden aus einem zentralen, glatt begrenzten Areal von T2w-Hyperintensität – definiert als Serom – und/oder einem, zumeist lateral daran angrenzenden Areal von T2w-Hypointensität und heterogener DWI-Signalintensität – definiert als Narbe. Die Kombination Narbe/Serom fand sich in 16 von 18 Fällen, rein narbige Veränderungen in 2 Fällen. Bei 50% der Patienten zeigte sich eine zarte, saumförmige Kontrastmittelaufnahme um das Ablationsareal. In einem von vier Fällen konnte die MRT ein bioptisch gesichertes, niedrigradiges, kontralaterales PCa nachweisen, was in zwei Fällen eines ipsilateralen Rezidivs nicht gelang (Gleason Score: Ø 6,7; jeweils ≤7 = 3+4).

    Schlussfolgerungen:

    Die Analyse der MR-Bilddaten, 12 Monate nach HIFU-Hemiablation der Prostata zeigte konkrete Bildmuster, wie Serom, Narbe und Volumenreduktion. Die Detektionsrate für rezidivierendes bzw. kontralaterales Tumorwachstum war jedoch niedrig.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.