Rofo 2018; 190(S 01): S94
DOI: 10.1055/s-0038-1641521
Poster (Fortbildung)
Gastro- und Abdominaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Seltener Zufallsbefund einer subkutanen Transposition der Milz abdominal beim Staging einer stark dementen Patientin mit Oropharynxkarzinom

D Schramm
1   Universitätsklinikum Halle, Universitäts- und Poliklinik für Radiologie, Halle
,
E Hauptmann
1   Universitätsklinikum Halle, Universitäts- und Poliklinik für Radiologie, Halle
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Kurzzusammenfassung:

    Die subcutane Transposition der Milz ist eine selten verwendete Methode zur Behandlung von Komplikationen bei portaler Hypertension – insbesondere bei gleichzeitig vorliegendem Hypersplenismus. Die Entwicklung einer portalen Hypertension ist die häufigste und gleichzeitig auch mit der höchsten Letalität behaftete Störung im Verlauf einer chronischen Lebererkrankung. Der Pfortaderhochdruck resultiert aus einem Anstieg des hepatischen Gefäßwiderstandes kombiniert mit einer Zunahme des portalvenösen Blutflusses. Die Komplikationen der portalen Hypertension sind vielfältig und umfassen neben dem Aszites, dem hepatorenalen Syndrom und der gastroösophagealen Varizenblutung auch die portosystemische Encephalopathie. Durch die partielle bis totale operative Verlagerung der Milz aus dem Bauchraum in die Bauchwand (nach Bengmark) wird die Bildung neuer portosystemischer Kollateralen bei Pfortaderhochdruck induziert. Die subkutane Transposition der Milz hat keine negativen Auswirkungen auf die Leberfunktion und verursacht keine Encephalopathie. Gleichzeitig wird dem Hypersplenismus wirksam begegnet. Anhand eines interessanten Fallbeispiels bei einer stark dementen Patientin mit Oropharynxkarzinom beschreiben wir den seltenen Fall einer subcutanen Transposition der Milz in der ventrolateralen Abdominalwand zwecks Therapie der portalen Hypertension. Unsere Fallbeschreibung stellt typische Bildbefunde einer subkutanen Milztransposition vor.

    Lernziele:

    Typische Bildmorphologie der subkutanen Transposition der Milz und der portalen Hypertension. Differenzialdiagnosen zu den wichtigsten subkutanen abdominellen Raumforderungen in der Schnittbildgebung und Stellenwert radiologischer Verfahren.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.