Kurzzusammenfassung:
Das Os peroneum ist ein akzessorisches Knöchelchen und ist innerhalb des distalen
Anteils der Sehne des M. peroneus longus lokalisiert. Das Sesamoid setzt sich aus
Bindegewebe zusammen, welches unterschiedliche Grade der Ossifikation aufweisen kann,
sodass der Knochen in nur 26% der Bevölkerung vollständig verknöchert zur Darstellung
kommt. In etwa 30% der Fälle ist das Sesamoid zwei- bis mehrgeteilt und in etwa 20%
bilateral zu finden. Mit seiner straffen Verbindung zur Plantarfaszie, der Basis des
Metatarsale V und dem Os cuboideum ist es Zug- und Scherkräften ausgesetzt. Die Sehne
des M. peroneus longus hat seine distale Insertion an der Basis des Metatarsale V
und dem mittleren Os cuneiforme. Nach einer Fußdistorsion bzw. einem Inversionstrauma
kann es zu einem akuten Os-peroneum Syndrom kommen als mögliche Folge einer Ruptur
der Peroneussehne ohne/mit Fraktur und Dislokation des Ossikels. Als bildgebendes
Verfahren kann im konventionellen Röntgen die schräge Projektion ein Os peroneum visualisieren
und im Falle einer Fraktur eine Verlagerung des Sesamoids nach proximal dokumentieren.
Bei Verdacht auf eine tendinöse Verletzung ist ein MRT indiziert. Aufgrund der geringen
Größe des Ossikels kann es schwierig sein eine Fraktur im MRT zu detektieren – in
dem Fall kann eine CT hilfreich sein (Differenzierung einer Fraktur von anlagebedingter
Teilung). Therapeutisch wird bei undislozierten Frakturen eine konservative Behandlung
angestrebt. Im Falle einer dislozierten Fraktur und/oder Sehnenruptur ist ein operatives
Vorgehen zu diskutieren, insbesondere um chronische Schmerzsyndrome zu vermeiden.
Lernziele:
Die frühe Diagnose und Charakterisierung des posttraumatischen Os peroneum Syndroms
ist essentiell für eine adäquate Therapie.