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DOI: 10.1055/s-0038-1648292
Die prognostische Bedeutung prätherapeutischer Serum Pseudocholinesterase Spiegel in Zervixkarzinompatientinnen unter primärer (Chemo-) Radiotherapie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
23. April 2018 (online)
Fragestellung:
Erniedrigte Pseudocholinesterase (PChE) Spiegel treten üblicherweise im Rahmen von Leberschäden, Entzündungsreaktionen oder Mangelernährung auf. Rezent wurden auch Assoziationen zwischen erniedrigten prätherapeutischen PChE Spiegeln und schlechterem Überleben in verschiedenen onkologischen Erkrankungen, wie Karzinomen der Mundhöhle und des oberen Harntraktes, beschrieben. Das Ziel dieser Studie war, die prognostische Bedeutung von prätherapeutischen Serum PChE Spiegeln auf das Überleben von Zervixkarzinompatientinnen unter primärer (Chemo-) Radiotherapie zu untersuchen.
Methodik:
Die prätherapeutischen Serum PChE Werte aller Zervixkarzinompatientinnen, die im Zeitraum von 1998 bis 2015 eine primäre (Chemo-) Radiotherapie erhielten, wurden retrospektiv erhoben und mit klinisch-pathologischen Parametern sowie dem Therapieansprechen korreliert. In uni- und multivariaten Überlebensanalysen wurde der Zusammenhang zwischen erniedrigten PChE Spiegeln und dem progressionsfreien- (PFS), Tumor-spezifischen- (CSS) und Gesamtüberleben (OS) untersucht.
Ergebnisse:
Insgesamt konnten 365 Patientinnen mit einem medianen prätherapeutischen PChE Spiegel von 6180 (4990 – 7710) IU/l in die Analyse einbezogen werden. Die medianen Serum PChE Spiegel waren signifikant erniedrigt in Patientinnen mit einem niedrigeren BMI, in fortgeschrittenem FIGO Tumorstadium sowie mit Progression unter laufender (Chemo-) Radiotherapie (p < 0,001, p = 0,004, p = 0,004). In uni- und multivariaten Überlebensanalysen waren niedrigere PChE Spiegel (< 6180 IU/l) mit kürzerem PFS (HR 1,7 [1,2 – 2,5]; p = 0,006), CSS (HR 2,0 [1,3 – 3,2], p = 0,002), und OS (HR 1,8 [1,3 – 2,7]; p = 0,001) assoziiert.
Schlussfolgerung:
Erniedrigte prätherapeutische PChE Spiegel sind mit fortgeschrittenem Tumorstadium und schlechterem Therapieansprechen assoziiert und eignen sich als unabhängige Prognoseparameter für kürzeres PFS, CSS und OS in Zervixkarzinompatientinnen unter primärer (Chemo-) Radiotherapie.
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