Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e5-e6
DOI: 10.1055/s-0038-1651685
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kapselfibrosen in der implantatatbasierten, netzunterstützten rekonstruktiven Mammachirurgie: Eine Zwischenauswertung der PRO BRA Studie

K Baumann
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Brustzentrum, Lübeck, Deutschland
,
M Thill
2   Agaplesion Markus Krankenhaus, Frankfurt am Main, Deutschland
,
A Faridi
3   Vivantes Klinikum Am Urban, Berlin, Deutschland
,
A Meiré
4   Dreifaltigkeits-Krankenhaus Wesseling, Wesslingen, Deutschland
,
C Gerber-Schäfer
5   St. Gertrauden Krankenhaus, Berlin, Deutschland
,
N Bangemann
6   Charite – Universitätsmedizin Berlin/Campus Mitte, Brustzentrum, Berlin, Deutschland
,
JU Blohmer
7   Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum der Charité, Berlin, Deutschland
,
C Mau
8   HELIOS Klinikum Berlin Buch, Berlin, Deutschland
,
HJ Strittmatter
9   Rems-Murr-Klinikum Winnenden, Winnenden, Deutschland
,
R Ohlinger
10   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Greifswald, Deutschland
,
S Paepke
11   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Mai 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die netzunterstützte Brustrekonstruktion hat sich als Standardeingriff in der rekonstruktiven Mammachirurgie etabliert. Die zweite Auswertung der Patient-Reported-Outcome-Studie (PRO BRA Studie) 2017 zeigte, dass die Lebensqualität der Patientinnen durch die Operation nicht beeinträchtigt wird und die kosmetischen Ergebnisse vielversprechend sind. Dennoch bleibt die Analyse von Komplikationen eine relevante Aufgabe, um mögliche Risikofaktoren zu identifizieren, die die Patientinnenselektion für diese Art von Operationen weiter verbessert.

    Material und Methoden:

    Von 12/2013 – 08/2016 wurden 269 Patientinnen zwischen 19 und 77 Jahren in die prospektive, multizentrische PRO BRA Studie eingeschlossen. Es erfolgte eine Zwischenanalyse der Kapselfibrosen, die bei Brustrekonstruktionen unter Verwendung des titanisierten Polypropylennetz (TiLOOP® Bra) auftraten.

    Ergebnisse:

    Insgesamt traten 48 Kapselfibrosen (Baker I-IV) (14,1%) bei 38 Patientinnen auf. Bei 29 Patientinnen trat die Kapselfibrose einseitig, bei 9 Patientinnen beidseitig auf. Bei 14 Patientinnen konnte eine frühe Kaspelfibrose innerhalb der ersten 6 Monate nach OP diagnostiziert werden; bei 16 Patientinnen innerhalb von 12 Monaten und bei 8 Patientinnen innerhalb von 24 Monaten. Der Großteil der Kapselfibrosen wurde mit einem Implantatwechsel behandelt. Bei 12 Kapsefibrosen war keine Behandlung notwendig. Von 38 Patientinnen schieden 11 Patientinnen aus der Studie aus, da ihnen aufgund der Kapselfibrose das titanisierte Polypropylennetz entfernt werden musste.

    Zusammenfassung:

    Die Kapselfibrose gilt als übliche und häufige Komplikation in der rekonstruktiven Mammachirurgie, wobei die Komplikationsrate bei der Titannetz-unterstützten Implantatrekonstruktion in der Studie insgesamt vergleichbar mit der Literatur und der klinischen Erfahrung erscheint. Zu beachten ist jedoch, dass sich die Angaben der Vergleichsliteratur lediglich auf die Baker Grade III/IV beziehen und niedrige Grade aussparen.


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