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DOI: 10.1055/s-0038-1651754
Hirnmetastasierung bei Patientinnen mit Mammakarzinom nach einer neoadjuvanten Chemotherapie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Mai 2018 (online)
Zielsetzung:
Die Inzidenz von Hirnmetastasen bei Patientinnen mit Mammakarzinom steigt. Es existieren aber wenig Daten zur Inzidenz einer Hirnmetastasierung nach modernen systemischen Therapien. Zudem sind die Risikofaktoren für die Entwicklung von Hirnmetastasen als ersten Metastasierungsort wenig erforscht.
Materialien und Methoden:
Risikofaktoren für die Entwicklung von Hirnmetastasen als ersten Metastasierungsort bei Patientinnen mit Mammakarzinom nach einer neoadjuvanten Chemotherapie im Rahmen der Studien GeparQuinto und GeparSixto (n = 3160) wurden untersucht.
Ergebnisse:
Nach einem medianen Follow-up von 61 Monaten entwickelten 108 (3%) von 3160 Patienten Hirnmetastasen und 411 (13%) eine extrakranielle Metastasierung als ersten Metastasierungsort. 36 Patienten (1%) entwickelten eine Hirnmetastasierung und simultan eine andere distante Metastasierung. 1% der luminal A (11/954), 2% der luminal B (7/381), 4% der HER2-positiven (34/809) und 6% der triple-negativen Patienten (56/1008) entwickelten Hirnmetastasen als ersten Metastasierungsort. Risikofaktoren für die Entwicklung der Hirnmetastasierung als ersten Metastasierungsort waren in der multivariaten Analyse: initiale Tumorgröße (cT3 – 4; HR 1,68, 95% CI 1,12 – 2,53, p = 0,012), positiver Nodalstatus (HR 2,61, 95% CI 1,67 – 4,09, p < 0,001), fehlende pathologische Komplettremission nach einer neoadjuvanten systemischen Therapie (HR 2,32, 95% CI 1,35 – 4,03, p = 0,003) sowie ein HER2-positiver (HR 3,84, 95% CI 1,92 – 7,71, p < 0,001) oder triple-negativer Subtyp des Primärtumors (HR 6,71, 95% CI 3,45 – 13,05, p < 0,001).
Zusammenfassung:
Insbesondere Patientinnen mit einem HER2-positiven oder triple-negativen Primärtumor sowie Patientinnen ohne eine pathologischen Komplettremission haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Hirnmetastasierung als ersten Metastasierungsort trotz einer intensiven neoadjuvanten systemischen Therapie. Die zugrundeliegenden Mechanismen sollen weiter erforscht werden, um potentielle präventive und therapeutische Strategien entwickeln zu können.
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