Ziel der Arbeit ist die Klärung der Bedeutung ausgewählter miRNAs für die Expressionsregulation
des Endothelinsystems und die Untersuchung der funktionellen Auswirkungen einer veränderten
miRNA-Expression in der humanen Mammakarzinomzelllinie MDA-MB-468. Bei den untersuchten
miRNAs handelt es sich um miR-1, miR-200b und miR-218. MDA-MB-468-Zellen wurden mit
Kontroll-miRNA, miR-1, miR-200b oder miR-218 transfiziert. Anschließend wurden die
transfizierten MDA-MB-468-Zellen Genexpressionsanalysen, verschiedenen Analysen auf
Proteinebene sowie funktionalen Assays (Invasions-, Migrations- und Proliferations-Assay)
unterzogen. Resultate von mit miRNA transfizierten Zellen wurden mit denen von Negativkontrollzellen
verglichen. miR-1 hat sowohl auf Gen- als auch auf Proteinebene unterschiedliche Effekte
gezeigt. Während ETAR und ETBR bei Überexpression von miR-1 herunterreguliert wurden,
kam es zu einer Hochregulation von ET-1. Die miR-200b-Überexpression war auf Genebene
mit einem ähnlichen Effekt wie bei miR-1 assoziiert, wohingegen eine Überexpression
von miR-218 tendenziell für eine Herunterregulation aller drei untersuchten Endothelinkomponenten
verantwortlich war. Anschließende funktionale Studien haben gezeigt, dass alle drei
miRNAs als Tumorsuppressoren wirken können: sowohl Proliferation, Migration und Invasion
wurden nach der Überexpression aller miRNAs vermindert. In dieser Arbeit wurde gezeigt,
dass in Mammakarzinomzellen die drei miRNAs in unterschiedlicher Weise das Endothelinsystem
regulieren können, und gleichzeitig phänotypische Eigenschaften der Krebszellen beeinflussen
können. Die phänotypische Beeinflussung durch miRNA-Überexpression könnte teilweise
mit einer Veränderung der Regulation des Endothelinsystems durch die untersuchten
miRNAs erklärt werden. Insgesamt stehen die beobachteten Effekte auf den Zellphänotyp
gut im Einklang mit dem Einfluss der Endothelin-Achse auf die Zellproliferation-,
migration und -invasion. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit könnten als Basis
für die Entwicklung zukünftiger miRNA-basierender molekularen und zielgerichteten
Therapien beim Mammakarzinom dienen.