Fragestellung:
Die Mastektomie ist das Standardvorgehen bei Brustkrebsrezidiven oder primär auftretendem Brustkrebs bei Patientinnen, die bereits eine Vorbestrahlung im Rahmen eines M. Hodgkin in der Anamnese zeigen. Bis heute gibt es nur wenige Daten zur BET in Kombination mit IORT in solch einer Situation. Ziel unserer Analyse ist eine gepoolte Analyse zur BET in Kombination mit IORT als Alternative zur Mastektomie.
Methodik:
Für diese Analyse wurden in 2 Zentren (Uniklinik Köln/Universitätsmedizin Mannheim) Patientinnen mit einem Lokalrezidiv nach Vorbestrahlung eingeschlossen sowie Patientinnen mit Erstdiagnose eines Mammakarzinoms und Vorbestrahlung aufgrund einer Hodgkin Erkrankung eingeschlossen. Die IORT wurde mittels IntrabeamTM-Gerät durchgeführt. Es wurden Daten zum onkologischen Outcome (Kaplan-Meier-Analysen bezüglich Lokalrezidiven, Fernmetastasen und Gesamtüberleben) aller Patienten sowie zur Toxizität bei einer repräsentativen Kohorte untersucht.
Ergebnis:
Insgesamt wurden 41 Patientinnen analysiert mit einer medianen Nachsorgezeit von 58 (4 – 170) Monaten. Innerhalb von 9 Wochen zeigte sich keine Grad 3/4 akute Toxizität in der gesamten Kohorte. Es zeigte sich ein Lokalrezidiv-freies Überleben von 89,9% und ein Gesamtüberleben von 82,5% nach 5 Jahren. Sieben Patientinnen, aus der gesamten Nachsorge, entwickelten Metastasen. In der Langzeitnachsorge nach 5 Jahren (n = 15) zeigten sich folgende Resultate: Fibrose Grad 2/3 n = 4, Retraktion n = 3, Brustschmerzen n = 4, Brustödem n = 1, Teleangiektasien n = 1, Hyperpigmentierung n = 1.
Schlussfolgerung:
Eine BET in Kombination mit IORT bei Patientinnen mit einem Lokalrezidiv und Vorbestrahlung in der Anamnese, ist ein möglicher Therapieansatz, um eine Mastektomie zu vermeiden. Nach 5 Jahren zeigte sich ein niedriges Risiko für Nebenwirkungen, ein sehr gutes onkologisches Outcome sowie ein gutes Gesamtüberleben.