Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e54
DOI: 10.1055/s-0038-1651825
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Expression BRCA1-assoziierter Proteine bei BRCA-mutierten versus nicht-mutierten Patientinnen mit familiärem Mammakarzinom

C Zeder-Göß
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
V Docheva
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
C Kuhn
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
A Meuter
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
K Ernst
2   Universitätsfrauenklinik Ulm, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
F Schochter
2   Universitätsfrauenklinik Ulm, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
S Mahner
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
U Jeschke
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
N Ditsch
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Mai 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Das BRCA1- Protein besitzt eine wichtige Funktion als Tumorsuppressor. Eine Mutation im BRCA-Gen führt zu einer ineffektiven Doppelstrangbruchreparatur, welche die Entstehung von Neoplasien begünstigt.

    Zusammen mit anderen an der DNA-Reparatur beteiligten Proteinen wie FANCJ, BAP1, BAAT1, HSPC142 und CtlP bildet BRCA verschiedene Komplexe, die interagieren und für eine korrekte Proteinbildung sowie Zellzyklusregulation notwendig sind. In unserer Untersuchung möchten wir einen möglichen Unterschied im Expressionsgrad o.g. BRCA-assoziierter Proteine bei Mammakarzinompatientinnen mit bzw. ohne BRCA-Mutation herausarbeiten und mit dem klinischen Verlauf korrelieren.

    Materialien/Methoden:

    Alle verfügbaren Tumorgewebeschnitte von insgesamt 93 Patientinnen, die sich 1990 – 2003 in der Spezialsprechstunde für erblichen Brustkrebs und gynäkologische Tumorerkrankungen der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Ulm und Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München vorgestellt hatten (35 mit BRCA-Mutation/58 ohne BRCA-Mutation), wurden mit für das jeweilige Protein spezifischen polyklonalen IgG-Antikörpern nach der ZytoChem-Plus HRP-Polymer-Methode angefärbt. Die Quantifizierung der Expression in Zytoplasma und Kern erfolgte mikroskopisch mittels IRS-Score. Zusätzlich wurden klinische Daten zu Tumorhistologie und Krankheitsverlauf der Patientinnen erhoben. Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS 24.

    Ergebnisse:

    Für alle untersuchten Proteine zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Expressionsmuster bei mutierten und nicht-mutierten Patientinnen. Dabei wurden FANCJ, BAP1, HSPC142 und CtlP verstärkt im Zytoplasma detektiert (IRS > 2), lediglich BAAT1 ließ sich in erhöhter Konzentration im Kern nachweisen. Die Korrelation der Expression der Proteine mit den klinischen Daten erfolgt aktuell.

    Zusammenfassung:

    Der fehlende Expressionsunterschied könnte auf weitere an der DNA-Reparatur beteiligte Genmutationen hindeuten, die bei familiären Mammakarzinomen eine Rolle spielen und noch unbekannt sind.


    #