Thromb Haemost 1970; 23(02): 369-385
DOI: 10.1055/s-0038-1654149
Originalarbeiten – Original Articles – Travaux Originaux
Schattauer GmbH

Reversible Stadien intravaskulärer Gerinnung und ihre Auswirkungen auf Nierenfunktion und Urokinaseausscheidung

W Theiss
1   Aus der Universitätsfrauenklinik Heidelberg (Prof. Dr. J. Zander), aus dem Institut für Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie (Prof. Dr. W. Doerr) der Universität Heidelberg und aus dem Institut für Dokumentation, Information und Statistik (Prof. Dr. G. Wagner) Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
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H Graeff
1   Aus der Universitätsfrauenklinik Heidelberg (Prof. Dr. J. Zander), aus dem Institut für Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie (Prof. Dr. W. Doerr) der Universität Heidelberg und aus dem Institut für Dokumentation, Information und Statistik (Prof. Dr. G. Wagner) Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
,
U Bleyl
1   Aus der Universitätsfrauenklinik Heidelberg (Prof. Dr. J. Zander), aus dem Institut für Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie (Prof. Dr. W. Doerr) der Universität Heidelberg und aus dem Institut für Dokumentation, Information und Statistik (Prof. Dr. G. Wagner) Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
,
H Immich
1   Aus der Universitätsfrauenklinik Heidelberg (Prof. Dr. J. Zander), aus dem Institut für Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie (Prof. Dr. W. Doerr) der Universität Heidelberg und aus dem Institut für Dokumentation, Information und Statistik (Prof. Dr. G. Wagner) Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
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W Kuhn
1   Aus der Universitätsfrauenklinik Heidelberg (Prof. Dr. J. Zander), aus dem Institut für Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie (Prof. Dr. W. Doerr) der Universität Heidelberg und aus dem Institut für Dokumentation, Information und Statistik (Prof. Dr. G. Wagner) Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
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Publication Date:
27 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Weiblichen Kaninchen wurde physiologische Kochsalzlösung, Thrombinlösung, Trasylol-Lösung und Trasylol-Thrombin gemeinsam infundiert. Hierbei waren nach Infusion von Thrombin und von Thrombin-Trasylol im Plasma wie in Gewebsschnitten Fibrinmonomere nachweisbar. Eine disseminierte intravaskuläre Gerinnung war bei den Tieren, die Thrombin-Trasylol kombiniert erhielten, deutlicher ausgeprägt als bei den Tieren, die nur Thrombin erhielten. Ein primär polyurisches akutes Nierenversagen war nur bei den Tieren nachweisbar, die Thrombin-Trasylol erhalten hatten. Tiere, die Thrombin erhalten hatten, wiesen gegenüber Kontrollgruppen eine relative Verminderung der Urokinaseausscheidung pro Minute im Urin auf. Die glomerulären Fibrinniederschläge werden während des Versuchszeitraumes von 20 Std. wieder aufgelöst und die beobachteten Veränderungen kehren gegen Versuchsende zu den Ausgangswerten zurück. Darüber hinaus kann im Urin spontan eine Inhibitoraktivität gegenüber Plasmin oder Piasminogenaktivator beobachtet werden, deren Ausscheidung mit steigenden Konzentrationsleistungen der Niere zunimmt. Nach Trasylol-Infusion tritt eine Inhibitoraktivität im Urin häufiger und in stärkerem Ausmaß auf, als dies spontan der Fall ist.

Die Annahme erscheint gerechtfertigt, daß reversible Stadien der disseminierten in tra va skulären Gerinnung, deren Quantität und Dauer vermindert ausgeprägt sind, Urokinaseausscheidung und Nierenfunktion vorübergehend beeinträchtigen, wobei die Veränderungen bei Wiederauflösung der Gerinnsel rückläufig sind.