Hamostaseologie 1995; 15(04): 225-231
DOI: 10.1055/s-0038-1655318
Originalarbeit
Schattauer GmbH

Der Einfluß des aktuellen Gerinnungsstatus auf das Ergebnis der semilokalen rt-PA-Lyse bei der distalen Zwei-Etagen-Venenthrombose

G. Wozniak
1   Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie (Leiter: Prof. Dr. F. W. Hehrlein) der Justus- Liebig-Universität Gießen
,
P. Harbarth
2   Klinik für Innere Medizin (Leiter: Dr. T. Schilling)
,
K. Segelken
3   Klinik für Radiologie (Leiter: Dr. K. Segelken)
,
J. Alemany
4   Klinik für Gefäßchirurgie (Leiter: Dr. J. Alemany) am Knappschafts-Krankenhaus Bottrop
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Publication Date:
26 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

In den letzten drei Jahren wurden 55 Patienten, 34 Frauen und 21 Männer, wegen einer aszendierenden Venenthrombose im Unterschenkel- und distalen Oberschenkelbereich mit rt-PA lysiert. Die einmalige Applikation von 20 mg erfolgte über 5 Stunden. Entsprechend der begleitenden Heparintherapie wurden zwei Gruppen gebildet. Gruppe A (n = 15, Durchschnittsalter 52,2 ± 10,4 Jahre) wurde parallel zur Lyse mit 500 IE/kg/24 h heparinisiert; Gruppe B (n = 40, Durchschnittsalter 56,3 ± 18,5 Jahre) wurde bereits zusätzlich vor Beginn der Lyse so lange heparinisiert, bis die aPTT therapeutisch verlängert war. Bei allen Patienten wurden Gerinnungsmarker (F1+2 und D-Dimer) bestimmt, um die aktuelle Gerinnungssituation besser beurteilen zu können. Aus beiden Gerinnungsmarkern wurde ein Quotient (F1+2/D-Dimer), ein sogenannter Lyseindex gebildet. Das Lyseergebnis, das vom Radiologen nach Kontrollphlebographie als mehr oder weniger als 50% Rekanalisation beurteilt wurde, war in Gruppe A, korrelierend zum höheren Index, deutlich schlechter als in Gruppe B. Separiert man nur die Patienten aus Gruppe B entsprechend der erzielten Rekanalisation, so ist hier der Unterschied der Indexwerte (Lyserate <50% mit einem Index von 2,43 ± 0,79 vs. Lyserate >50% mit einem Index von 0,72 ± 0,42) vor und während der Therapie signifikant (p <0,01 ).