Hintergrund:
Eierstockkrebs stellt in Deutschland mit 3,3% aller bösartigen Erkrankungen und gleichzeitig 5,6% aller krebsbedingten Sterbefälle der Frau in der Gynäkologie die Tumorerkrankung mit der höchsten Mortalität dar. Jährlich erkranken in Deutschland circa 7500 Frauen. Das Ovarialkarzinom stellt hierbei die mit Abstand häufigste Entität dar und besitzt eine schlechte Prognose (relatives 5-Jahres-Überleben circa 41%). Hierbei bekommt die Resistenz der Karzinomzellen gegenüber einer platinhaltigen Chemotherapie im Krankheitsverlauf eine zunehmende Bedeutung, wobei die Aktivierung des Wnt/β-Catenin-Signalweges eine wesentliche Rolle spielt.
Methoden:
Grundlage der Arbeit ist ein Ovarialkarzinomkollektiv (n = 153) von Patientinnen, die zwischen 1990 und 2002 einem radikalen Tumor-Debulking an der Frauenklinik der LMU unterzogen wurden. Mittels Immunhistochemie wurden in Tissue Microarrays unterschiedliche Proteine des Wnt/β-Catenin-Signalweges (E-Cadherin, β-Catenin, snail/slug, GSK-3β) in den verschiedenen histologischen Subtypen (serös, muzinös, endometrioid, klarzellig) dargestellt. Weiterhin erfolgte eine Korrelation der IHC-Scores mit den Lebenszeitdaten der Patientinnen.
Ergebnisse:
Wir konnten signifikante immunoquantitative Unterschiede in der Darstellung der Proteine der Wnt/β-Catenin-Signalkaskade zwischen den einzelnen histologischen Subtypen, vor allem aber gegenüber dem serösen Subtyp, feststellen. Weiterhin zeigte sich, dass eine erhöhte zytoplasmatische snail/slug-Expression mit einem signifikant längeren progressionsfreien Überleben assoziiert war.
Zusammenfassung:
Die Expression der einzelnen Marker des Wnt/β-Catenin-Signalweges deutet auf eine gesteigerte Aktivierung dieser Signalkaskade im serösen Subtyp hin. Weiterhin kann die Assoziation der erhöhten zytoplasmatischen snail/slug-Expression mit längerem progressionsfreien Überleben als prognostischer Parameter betrachtet werden.
