Zusammenfassung
In der initialen Behandlungsphase der oralen Antikoagulation kommt es, abhängig von der gewählten Aufsättigungsdosis, zu Verschiebungen im Hämostase-gleichgewicht. In der stabilen Phase der oralen Antikoagulation ist die INR ein verläßlicher Parameter für die Einstellung. In der initialen Einstellungsphase aber, in der es 2-4 Tage nach Erreichen des angestrebten INR durch Protein-C-Ab-fall noch zur Hyperkoagulabilität kommen kann, ist das Prothrombinfragment F 1 +2 ein zusätzlicher wertvoller Parameter, um abzuschätzen, in wie weit eine Gerinnungsaktivierung vorliegt. In dieser Phase, in der die INR schon im angestrebten Bereich liegt, F 1 +2 aber noch erhöht ist, kann es zu Thrombosen kommen. Der zu diesem Zeitpunkt noch nicht im angestrebten Bereich befindliche Prothrombinfragmentspiegel sollte dann dazu veranlassen die überlappende Heparinisierung noch fortzusetzen.
Schlüsselwörter
Orale Antikoagulation - initiale Behandlunsphase - INR - Prothrombinfragment F 1+2