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DOI: 10.1055/s-0038-1660617
Pränatale Diagnostik fetaler duraler Sinusthrombosen: eine Fallserie
Publication History
Publication Date:
06 June 2018 (online)
Hintergrund:
Die Thrombose zerebraler oder duraler Hirnvenen (DST) ist eine sehr seltene intrauterine Komplikation. In der Literatur existieren nur wenige Kasuistiken.
Ziel:
Es werden drei Fälle präsentiert, die die variablen Verläufe der DST beschreiben, vor allem im Hinblick auf die unterschiedlichen klinischen Outcomes.
Methoden/Fallbeschreibung:
Seit 2008 wurden drei Feten mit einer Duralsinusthrombose diagnostiziert. Der Zeitpunkt der Erstdiagnose war durchschnittlich in der 22+1 SSW. Im Fall 1 wurde ein Thrombus im Bereich des Torculus herophilii ohne weitere Komplikationszeichen beschrieben. Initial war der Befund von 21 auf 35 mm bis zur 26. SSW progredient. Die Thrombose wurde per MRT bestätigt. Im Verlauf kam es zu einer Komplettremission mit unauffälligem. postpartalen Outcome. Im Fall 2 lag begleitend zu einem initial 14 mm großen Thrombus eine diskrete Ventrikelerweiterung vor. Im Verlauf zeigte sich eine Progression auf 40 mm Thrombusgröße, jedoch ohne Hydrocephalus. Die Thrombose wurde auch postpartal bestätigt, jedoch ohne Auffälligkeiten in der kindlichen Entwicklung. Beim Fall 3 handelt es sich um einen Feten mit einer Duralsinus-Malformation mit begleitender, 19 mm großer Thrombose und sekundärem symmetrischen Hydrocephalus internus. Es fand sich außerdem eine singuläre Nabelschnur-Arterie, ein Hydrokolpos, eine Vagina duplex sowie eine Analatresie, bei unauffälligem weiblichen Karyotyp. In den sonographischen Verlaufskontrollen blieben alle Befunde unverändert. In der 35. SSW kam es zu einem IUFT.
Schlussfolgerung:
Es wird deutlich, wie unterschiedlich der intrauterine Verlauf einer DST sein kann. Die Ultraschalluntersuchung dient der Befundbeschreibung (Lokalisation, Ausdehnung) sowie der Suche nach sekundären Komplikationen oder zusätzlichen Begleitfehlbildungen. Eine zusätzliche Diagnostik mit MRT kann evtl. zusätzliche Informationen, auch die klare Abgrenzung zu einer Hirnblutung liefern. Weitere Studien zur Identifikation von Prognosemarkern sind für eine adäquate Beratung der werdenden Eltern notwendig.
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