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DOI: 10.1055/s-0038-1667232
Erfassung der relativen Häufigkeiten und Strahlendosen von Röntgenanwendungen in der pädiatrischen Radiologie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
10. September 2018 (online)
Für die Gesamtexposition der Allgemeinbevölkerung durch ionisierende Strahlung besitzt die medizinische Exposition neben der natürlichen Strahlenexposition die größte Bedeutung. Aus Perspektive des Strahlenschutzes ist für die medizinische Exposition neben dem Gebot der rechtfertigenden Indikation auch der ALARA-Grundsatz zu berücksichtigen. Veränderungen in der Medizin und Medizintechnik bewirken zum einen, dass sich der im ALARA-Grundsatz berücksichtigte Stand der Technik ändert, zum anderen, dass auch die Art und die Häufigkeit rechtfertigender Indikationen einem Wandel unterliegen. PiDRL, das von der European Society for Radiology geleitete Projekt zur Etablierung von diagnostischen Referenzwerten (DRW) in der pädiatrischen Radiologie spiegelt deren hohe Bedeutung wieder. Tatsächlich existieren im pädiatrischen Bereich jedoch nur für eine eingeschränkte Anzahl von Anwendungen DRW. Ziel dieser Studie ist es, aktuelle Daten über die relative Häufigkeit einzelner Röntgenanwendungen und radiologischer Interventionen an Kindern zu erheben. Seit Oktober 2017 werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz entsprechende Einrichtungen auf Basis einer Umfrage unter Ärzten der Radiologie, der Kinderradiologie und relevanten radiologischen Praxen identifiziert und um die Teilnahme an einer Onlineumfrage gebeten. Für definierte Röntgenanwendungen sollen aus einem zusammenhängenden Zeitraum von 24 Monaten (1.1.2017 bis 31.12.2018) anonymisierte Daten erhoben werden. Diese werden für jede Untersuchungsart hinsichtlich ihrer Verteilung charakterisiert, wobei verschiedene Altersgruppen in Abhängigkeit von der untersuchten Region (Körper bzw. Kopf) unterschieden werden. Die Daten werden auf mögliche Gruppenunterschiede etwa bzgl. der Häufigkeit von Untersuchungsarten und für die Verwendung dosis-relevanter Parameter geprüft. An der Umfrage haben bereits 71 Einrichtungen teilgenommen. Hiervon waren 23 Unikliniken, 37 Kliniken, 4 radiologische Praxen und 7 Praxisverbünde. Erste Erkenntnisse aus der Studie zeigen, dass in Praxen kaum kinderradiologische Untersuchungen durchgeführt werden und dass die Liste an DRW für bestimmte Anwendungen, wie die Durchleuchtung Ösophagus-Breischluck, erweitert werden sollte. Falls Ihre Einrichtung noch nicht an der Umfrage teilgenommen hat, würden wir Sie bitten, noch daran teilzunehmen (https://survey.zdv.uni-mainz.de/index.php/748232).
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