Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 835
DOI: 10.1055/s-0038-1667823
Beiträge am Freitag, 14.09.2018
Workshops
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einzelbeitrag: Präventive Potenziale der digitalen Transformation nutzbar machen

J Vitera
1   Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Lehrstuhl Gesundheit und Prävention, Institut für Psychologie, Greifswald, Deutschland
,
S Lemanski
1   Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Lehrstuhl Gesundheit und Prävention, Institut für Psychologie, Greifswald, Deutschland
,
H Muehlan
1   Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Lehrstuhl Gesundheit und Prävention, Institut für Psychologie, Greifswald, Deutschland
,
S Schmidt
1   Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Lehrstuhl Gesundheit und Prävention, Institut für Psychologie, Greifswald, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 
 

    Chancen nutzen und Risiken minimieren – ein Anspruch, sich mit der Digitalisierung konstruktiv und reflektiert auseinanderzusetzen. Jedoch scheint diese Auseinandersetzung größtenteils auf der wirtschaftlichen Ebene geführt zu werden. Chancen für Akteure und Prozesse innerhalb von Unternehmen bleiben vielfach unbeachtet. Diese personellen und organisationalen Potenziale sichtbar und präventiv nutzbar zu machen, ist Ziel dieses Teilvorhabens.

    Es wurden drei Fallstudien in Vorreiterunternehmen aus unterschiedlichen Branchen und mit unterschiedlichen Digitalisierungsansätzen durchgeführt, um einen generalisierbaren Ansatz zur Identifizierung und Nutzung der Präventionspotenziale sicher zu stellen. Während in einem Handwerksunternehmen und einem Zulieferer der Windenergie moderne Fertigungstechnologien (u.a. Roboter; 3D-Drucker) eingeführt wurden, arbeitet ein Beratungsunternehmen softwaregestützt hierarchiefrei und selbstorganisiert.

    Als mögliche Präventionspotenziale konnten trotz der Diversität Arbeitsbedingungsfaktoren ausgemacht werden, die Schlüsselfunktionen einnehmen (Qualifikation, Kommunikation, Handlungsspielraum). Zudem wurden spezifische Bedingungen identifiziert, die als Potenziale nutzbar gemacht werden können. Während es sich im Handwerks- und Zuliefererunternehmen eher um physische Arbeitsbedingungen handelt, sind es im Beratungsunternehmen personale Aspekte (Selbstbestimmung, Eigenverantwortlichkeit).

    Durch die digitale Transformation können personelle und organisationale Potenziale erschlossen und präventiv für eine gesunde Arbeit nutzbar gemacht werden. Dazu bedarf es aber einer ganzheitlichen Betrachtung, welche bereits im Planungsprozess mögliche Auswirkungen der Einführung neuer Technologien oder Arbeitsgestaltungsmaßnahmen berücksichtigt, wie die Erfahrungen aus den Fallstudien zeigen.


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