Im Alter stellen Muskel- und Skeletterkrankungen eine führende Ursache für chronische Schmerzen dar. Oftmals sind körperliche Funktionseinschränkungen und eine Abnahme der Lebensqualität die Folge. In der ambulanten Versorgung zählen Rückenschmerzen und Kniegelenksbeschwerden mit zu den häufigsten Diagnosestellungen. Fast 23 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen. 2,8 Millionen Menschen nehmen eine spezielle schmerzmedizinische Behandlung in Anspruch. Langjährige Schmerzpatienten konsultieren im Durchschnitt 44 Mal pro Jahr einen Arzt. Die Gesamtkosten durch chronische Schmerzen werden auf bis zu 38 Mrd. Euro jährlich geschätzt. Die defizitäre Versorgung wird national in der Fachliteratur hervorgehoben. Die Modellregion GeriNet Leipzig schuf mithilfe des evidenten Kognitions- und Bewegungsprogramms eine quartiersnahes Sport- und Kognitionsprogramm. Nun können ältere chronische Schmerzpatienten und Patienten mit kognitiven Einschränkungen bis hin zur Demenz betreut und begleitet werden. Leipzig ist mit diesem Bewegungs- und Kognitionsprogramm europäische Referenzregion für gesundes und aktives Altern geworden. Die wissenschaftliche Begleitstudie zeigt, dass chronische Schmerzpatienten eine unmittelbare Steigerung der Lebensqualität empfinden, das Schmerzerleben in der Skalierung abnimmt. Die Aufklärung und Beratung von akuter Schmerzerfassung und der verpassten modularen Schmerztherapie führen häufig zu einer Chronifizierung, welche zu einer erhöhten Suizidalität führt. Einer der entscheidenden Endpunkte für Lebensqualität im Alter ist daher Schmerzlinderung bis hin zur Schmerzfreiheit. Die Clusterkonzeption umfasst die interdisziplinäre und intersektorale Versorgung nach Altersdekaden und Risikogruppen für eine quartiersnahe Versorgung. Das Evidente Coaching- und Versorgungsprogramme für chronische Schmerzpatienten ist das Ergebnis und unterliegt einer stetigen Weiterentwicklung für eine personalisierte Therapie. Es lassen sich erste Tendenz in der wissenschaftlichen Begleitstudie feststellen, umso länger Patienten am Programm teilnehmen umso höher ist die soziale Teilhabe und die Lebensqualität steigt. Patienten innerhalb der Gruppe schätzen ihren Schmerz als gleichbleibend und weniger werdend ein, umso häufiger sie an der Bewegungsgruppe teilnehmen.
