Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S83
DOI: 10.1055/s-0038-1668338
Freie Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinische Charakterisierung des lokoregionären Lungenadenokarzinoms

L Klotz
1   Lungenfachklinik Gauting/Klinikum der Universität München; Comprehensive Pneumology Center
,
M Lindner
1   Lungenfachklinik Gauting/Klinikum der Universität München; Comprehensive Pneumology Center
,
J Behr
1   Lungenfachklinik Gauting/Klinikum der Universität München; Comprehensive Pneumology Center
,
AS Lamort
2   Comprehensive Pneumology Center
,
RA Hatz
1   Lungenfachklinik Gauting/Klinikum der Universität München; Comprehensive Pneumology Center
,
G Stathopoulos
2   Comprehensive Pneumology Center
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Das Lungenadenokarzinom (LADC), eine weltweit führende Krebstodesursache, entwickelt sich zunehmend zu einer eigenständigen Erkrankung. Eine umfassende Charakterisierung seiner klinischen Merkmale fehlt jedoch.

    Material und Methode:

    Fünfzig klinische, pathologische, radiologische und molekulare Variablen wurden von 366 Patienten erhoben, die zwischen 2011 und 2015 in der Lungenfachklinik Gauting an einem lokoregionären Adenokarzinom mit kurativer Zielsetzung operiert wurden. Die Patienten wurden bis zum ihrem Tod oder Studienabschluss verfolgt. Die wichtigsten Ergebnisse wurden in einer separaten prospektiven Kohorte aus Tours (Frankreich) validiert.

    Ergebnis:

    366 Patienten wurden in die Auswertung eingeschlossen (181 Frauen; 75 Nichtraucher; 28% der registrierten Fälle in Bayern über den Studienzeitraum). Rauchen und Obstruktion waren in der Kohorte signifikant häufiger als bei erwachsenen Bayern (P < 0,0001). Malignome waren bei Rauchern bevorzugt im Oberlappen lokalisiert. Wir haben 120 Rezidive und 74 Todesfälle beobachtet. Das mediane Gesamt- und krankheitsfreie Überleben betrug über 7,5 beziehungsweise 3,6 Jahre. Patienten im Alter unter 45 oder über 65 Jahren, mit Tumorresektion nach mehr als 60 Tagen nach der Diagnosestellung, mit reduzierter FVC/DLCO/VA, mit mediastinalem Lymphknotenbefall oder mit solidem histologischem Subtyp hatten ein signifikant reduziertes Gesamtüberleben (P < 0,05). Auf Basis der erhaltenen Daten wurde ein gewichteter lokoregionaler LADC-Todesrisikoscore erstellt, welcher pTNM7 bei der Vorhersage des Überlebens in unserer Kohorte sowie in einer Validierungskohorte aus Tours (Frankreich), ausgewählt nach ähnlichem Raucherverhalten, übertraf.

    Schlussfolgerung:

    Durch die klinische Charakterisierung des lokoregionären LADC konnten wir einen validierten Score zur Vorhersage des Überlebens erstellen.


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