Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S106
DOI: 10.1055/s-0038-1668409
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Isolierte Trachealbifurkationsresektion bei primären Plattenepithelkarzinom der Bifurkation

E Jencquel
1   Thoraxchirurgie, Lungenclinic Großhansdorf
,
S von Weihe
1   Thoraxchirurgie, Lungenclinic Großhansdorf
,
M Pawelzik
2   Lungenclinic Grosshansdorf
,
U Hinterseher
1   Thoraxchirurgie, Lungenclinic Großhansdorf
,
C Kugler
1   Thoraxchirurgie, Lungenclinic Großhansdorf
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 
 

    Primäre Karzinome der Trachealbifurkation sind selten. Es stehen verschiedene Verfahren, wie die Bildung einer Neobifurkation oder die Anastomosierung eines Hauptbronchus mit der Trachea und Insertion des anderen Hauptbronchus in die Trachea oder den kontralateralen Hauptbronchus, zur Rekonstruktion der tracheobronchialen Kontinuität zur Verfügung. Wir berichten über einen 62-jährigen Patienten mit gesichertem Plattenepithelkarzinom der Hauptcarina. Ein Thorax-CT war bei Hämoptysen erfolgt. Es bestand eine COPD ohne Exazerbationsneigung und ein Z.n. Nikotinabusus (40py).

    Es wurde über eine rechtseitige posterolaterale Thorakotomie im 4. ICR eine Resektion der Trachealbifurkation über eine Länge von ca. 2 cm mit einer systematischen, mediastinalen Lymphknotendissektion durchgeführt. Dann wurde aus dem rechten und linken Hauptbronchus eine Neobifurkation rekonstruiert. Während der Rekonstruktionsphase erfolgte die Beatmung über eine Jet-Ventilation der linken und rechten Lunge, da eine einseitige Ventilation nicht suffizient war. Eine Lungenparenchymresektion war nicht erforderlich. Abschließend erfolgte eine plastische Anastomosendeckung mit Pericard und intercostalem Muskellappen.

    Der weitere postoperative Verlauf gestaltete sich zunächst protrahiert mit einem systemic inflammatory response-Syndrom und Langzeitbeatmung sowie Langzeitintensivtherapie. Die Anastomosenheilung erfolgte jedoch komplikationslos.

    Histologisch zeigte sich ein 1 cm messendes, gering differenzierten Plattenepithelkarzinom mit umgebendem carcinoma in situ mit tumorfreien Absetzungsrändern des linken und rechten Hauptbronchus sowie der Trachea. Der Patient konnte im guten Allgemeinzustand entlassen werden und auch in den weiteren Nachkontrollen zeigte sich eine regelrechte Neobifurkation ohne narbige Stenosen.

    Isolierte Resektionen der Trachealbifurkation ohne Lungenparenchymresektion sind seltene operative Eingriffe und erfordern hohe anästhesiologische und operativ-technische Expertise, weil Komplikationen fatal sein können. Das Rekonstruktionsverfahren muss je nach Resektionsausmaß und Situs individuell ausgewählt werden. Auch die perioperative Oxygenierung muss geplant werden ggfs. kann eine extrakorporale Membranoxygenierung sinnvoll sein.


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