Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S110
DOI: 10.1055/s-0038-1668424
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ergebnisse der osteosynthetischen Versorgung älterer Rippenerienfrakturen mit schraubenlosen Titan-Rippenklammern und -platten: Ist weniger mehr?

M Sombati
1   Fachkrankenhaus Coswig
,
A Kern
1   Fachkrankenhaus Coswig
,
S Drewes
1   Fachkrankenhaus Coswig
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Traumatische Rippenfrakturen sollten bei entsprechender Indikation (Lardinois et al.) innerhalb von 72 Stunden osteosynthetisch versorgt werden. Aufgrund von Entzündung und Kallusformation sind ältere Rippenserienfrakturen mit Pseudarthrosenbildung problematisch. Trotz Verbesserungen in der Therapie mit Entwicklung verschiedener rippenspezifischer Osteosynthesesysteme haben sich die Ergebnisse in den letzten 20 Jahren kaum verbessert. In vorliegender retrospektiver Studie werden unsere Erfahrungen der sekundären Brustwandstabilisation mit schraubenlosen Titan-Rippenklammern und-platten in dieser Patientengruppe vorgestellt.

    Material & Methode:

    Zwischen 2014 und 2017 wurden 12 Patienten (10 Männer, 2 Frauen) mit älteren traumatischen Rippenserienfrakturen und instabilem Thorax sekundär osteosynthetisch stabilisiert. Zehn Patienten wurden früh-sekundär (1 – 3 Wochen) versorgt. Zwei Patienten hatten ältere Rippenserienfrakturen (> 6 Monate) mit Ausbildung von Pseudarthrosen. Der postoperative Beobachtungszeitraum betrug im Median 24 Monate.

    Ergebnis:

    Nach osteosynthetischer Versorgung fand sich bei allem Patienten eine Besserung der Schmerzsymptomatik und der respiratorischen Funktion, bei zehn Patienten zeigte sich im radiologischen follow-up eine komplette knöcherne Heilung ohne Dislokation. Bei den zwei Patienten mit älteren Frakturen und Pseudarthrosen kam es im Verlauf zur Dislokation der Osteosyntheseplatten mit Materialbruch. Bei beiden bestand zusätzlich eine Adipositas. Ein Patient wurde revidiert und zusätzlich zur erneuten Platten-Osteosynthese jeder frakturierten Rippe erfolgte die Implantation eines Polypropylenenetzes.

    Schlussfolgerung:

    Bei älteren Rippenserienfrakturen mit Ausbildung von Pseudarthrosen muss prinzipiell die Indikation zur operativen Stabilisierung sehr streng gestellt werden. In solchen Fällen sollte die Osteosynthese jeder frakturierten Rippe und zusätzlich primär die Implantation eines Kunstsoff-Netzes angestrebt werden.


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